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Filip bleibt Zuhause

  Rast beim Hundetreff auf der Bank am Mühlweg. Natürlich  sind nur die Hälfte der Wuffs im Bild.  Heute ist wieder unser Hundetag. Einmal wöchentlich kommen wir - vier Frauchen mit sieben bis acht Hundchen - in unserem oberlausitzer Dörfchen zusammen. Da werden Pflege- und Erziehungstipps und Hundesorgen aller Art ausgetauscht. Weitestgehend außen vor bleiben Politik und Familie. Aber ob z.B. eine heftig angepriesene Kühlmatte was taugt und wie gefährlich Grannen sein können, das wird ganz ausführlich besprochen. Schließlich ist es ein Hundetag - und wir sind Hundefreunde.    Heute bleibt allerdings mein Filip erstmals zu Hause. Der kleine Cocker zeigte schon seit einigen Wochen, dass er lange Runden und Hundetreffs aller Art nicht mehr mag. Er signalisierte es auf typische Cockerart: durch defensivem Widerstand - bummelnd.  Bestimmt dreimal hab ich mir schon einen Tierarztbesuch für den ex-Ukrainer vorgenommen.  Aber sobald ich mit meinem Cockerdoppe...

Schlaflos in der Wolfsstunde

Welches Schlafhelferchen hilft denn nun endlich?   Es ist zum Haare raufen! Kehre ich zwischen ein und drei Uhr nachts vom unaufschiebbaren Gang auf das stille Örtchen zurück und schlüpfe wieder unter die Bettdecke, ist es vorbei: Vorbei mit der Rückkehr zum Schlaf. Nacht für Nacht. Nun kann man sich als Seniorin dann bei dem Zählen hunderter Schäfchen immer noch besser fühlen als ein durchschlafgestörter Busfahrer vor seiner Morgenschicht, aber erholsam sind solche Nächte auch für uns Oldis nicht. Und es schlaucht, wenn nach einer Unterbrechung in der  Wolfsstunde   der Schlaf nicht mehr zu erhaschen ist.  Inzwischen habe ich bei unzähligen Wiedereinschlafversuchen schon sämtliche Meere dieser Welt leise plätschernd gedanklich an mir vorbeirauschen lassen. Sorgende Gedanken mit einem relaxt ausgeatmeten "oohm" verbissen verscheuchen wollen. Ich habe von der Haarwurzel bis zu jeder einzelne Zehe zudem in alle meine Körperteile akribisch hinein- und wieder h...

Wann darf man denn alt sein?

  Schon wieder ein Geburtstag. Mit plus paar Jahren über 70 ist man schon ziemlich alt. Finde ich. Deshalb bezeichne ich mich bei Angaben zur Person auch wahlweise als Oma, Ruheständler oder Seniorin. Vermeide jedoch oft den bereits erreichten Status einer doppelten Uroma (meine Urenkel mögen es verzeihen). Denn das klingt dann sehr verdammt uralt.  Natürlich dürfen unsere Lieben uns Omas und Opas nennen. Tun das die Enkel, dann klingt das sogar wie sphärische Musik in den Oma- und Uroma-Ohren. Ansonsten umschiffen Ratgeber, Magazine und Medien aller Art tunlichst Begriffe, die alte Leute ganz ungeschönt als solche bezeichnen.  Zwar sind wir ungeachtet, oder obwohl all unserer Wehwehchen noch über das 80. Lebensjahr hinaus dankbare Abnehmer für Gesundheitsprodukte aller Art. Und nehmen dankbar Experten-Ratschläge aller Art entgegen. Auch als Reisende fühlen wir uns umworben. Sich mal noch ganz gemütlich über die Donau oder den Rhein schippern lassen – das wäre z.B...

Ein prickelndes Sommergetränk

Die Sache fing mit einem kleinem Gläschen voll Dingerchen an, die aussahen wie Kandiszucker und sich anfühlten wie gewässerte Gummibärchen. Diese lebenden Kristalle hat mir eine Hundefreundin von ihrem Wasserkefir abgeschöpft und dazu eine äußerst knappe Bedienungsanleitung mit auf den Heimweg gegeben. Demnach sollten vier Löffel Zucker, ein Liter Wasser und drei Trockenfrüchte innerhalb von ein bis zwei Tagen daraus ein erfrischendes Getränk zaubern.   Lauter verschiedene Kefiransätze in meiner kleinen Küche.  Also schon wegen der Menge Zucker reagierte ich als zuckerarm lebender Diabetiker bissl verschreckt. Dazu noch Trockenfrüchte. Wieder Zucker. Aber - nur um die Freundin nicht zu brüskieren -  riskierte ich einen Versuch. Und setzte die mitgebrachten Kristallen experimentell in einem Literglas an. Anderntags Verkostung. Ein Glas, kurz danach den Zucker messen. Dann großes Staunen. Das Messgerät wurde nach dem nächsten probiertem Glas erneut befragt. Tatsächlich...

Keine Hunde für alte Leute?

Die Oma mit ihren Cockern am Stausee  Über Diskriminierung aller religiösen und geschlechtlichen Facetten wird derzeit viel geschrieben und gestritten in unserem derzeit ohnehin politisch zerstrittenen Land. Dabei geht völlig unter, dass wir alten Leute ausgegrenzt werden: und zwar als potentielle Hundebesitzer bei Tierheimen und bei manchen "Tierschutz"gruppen. Man darf denen allen zwar bis zum 133. Lebensjahr gern und viele Spenden senden. Aber einen Hund bekommt die Oma hier und da nur bis zu einer gewissen Altersgrenze. Die kann - je nach Ansicht des Tierheimes - bei 65, 70 oder anderen Jahresgrenzen liegen.  Tierschutzgruppen basteln sogar noch viele weitere vorab-Bedingungen von der Art der Geschirre bis zum räumlichen Umfeld, bevor völlig verstörte ex-Straßenhunde in deutsche Wohnzimmer importiert werden.   Wie gut es alten Leuten mit Hunden (und ihren Vierbeinern) wirklich geht, das habe ich für den SZ-Lebensbegleiter mal aufgeschrieben.  Und ich möchte ...

Filip der große Pechvogel

Von manchen Menschen heißt es, sie würden andauernd vom Pech verfolgt. Ich habe einen Cocker-Spaniel, der immer wieder mit Volldampf auf alle möglichen Unglücksfälle zusteuert. Und dabei sollte doch vor anderthalb Jahren, als der nette Filip aus der Ukraine kam, für ihn alles besser werden. Aber denkste!!  Filip am Gartentor Jüngste Katastrophe: Neulich abends - gerade hatten Frau Nachbarin und ich unser wöchentliches Senioren Schachmatch beendet - torkelt der Filip plötzlich. Kippte um, stand mühsam auf, sackte wieder zusammen und blieb mit gegrätschten Beinen auf den Dielen liegen. Natürlich sofort ab zum Tierarzt. Einer hatte in  der 12 Kilometer entfernten Stadt so spät noch offen. Dort horchten dann zwei Tierärzte wechselweise an dem Hund herum: Kaum noch hörbarer Herzschlag, Puls um 40. Tasten, messen und rätseln. Schließlich die Frage des Chefs: Nehmen sie Blutdrucksenker? "Ja freilich, schon seit Jahren". Und könnte der Hund eine Tablette gefressen haben? "Eigent...

Schach dem Blutdruck

  Donnerstag ist Seniorenschach mit Elke Also meine Frau Nachbarin und ich: Wir treffen uns donnerstags zum Kaffeeklatsch. Meist bei mir. Momentan noch indoor. Dabei tauschen wir Familien- und Dorfneuigkeiten - in unserem Alter aber auch ärztliche Diagnosen - aus. Neuerdings spielen wir. Schach. Gehirnjogging für Oldis nennt das die sonst  kreuzworträtselnde Elke. Zugegeben, wir mussten erst Tante Google fragen, ob der schwarze König oder die schwarze Dame aufs schwarze Feld gehören. Aber dann ging es los mit uns und dem Spiel der Könige. Denksport eben. Sehen wir ganz locker. Mal geht es ganz rabiat zur Sache. Die Königin verloren? Macht nix, nehme ich eben deinen Turm weg. An anderen Donnerstagen brüten wir zwei am runden Tisch gefühlte Ewigkeiten über einem Zug und stecken fest, weil keine von uns nicht mal zu einem Bauernopfer bereit ist. Jeder Schachgroßmeister würde sich ob unserer Spielerei schaudernd die Haare raufen. Aber wir spielen ja nicht für Kasparow. Ab und an w...