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Filip bleibt Zuhause

 

Rast beim Hundetreff auf der Bank am Mühlweg. Natürlich 
sind nur die Hälfte der Wuffs im Bild. 

Heute ist wieder unser Hundetag. Einmal wöchentlich kommen wir - vier Frauchen mit sieben bis acht Hundchen - in unserem oberlausitzer Dörfchen zusammen. Da werden Pflege- und Erziehungstipps und Hundesorgen aller Art ausgetauscht. Weitestgehend außen vor bleiben Politik und Familie. Aber ob z.B. eine heftig angepriesene Kühlmatte was taugt und wie gefährlich Grannen sein können, das wird ganz ausführlich besprochen. Schließlich ist es ein Hundetag - und wir sind Hundefreunde.   

Heute bleibt allerdings mein Filip erstmals zu Hause. Der kleine Cocker zeigte schon seit einigen Wochen, dass er lange Runden und Hundetreffs aller Art nicht mehr mag. Er signalisierte es auf typische Cockerart: durch defensivem Widerstand - bummelnd.  Bestimmt dreimal hab ich mir schon einen Tierarztbesuch für den ex-Ukrainer vorgenommen.  Aber sobald ich mit meinem Cockerdoppel - von wo aus auch immer - in Richtung Heimat drehe, dreht Filip auf. Er schleicht dann nicht mehr an der 8-Meter-Flexi hinter uns, sondern tippelt freudig vor mir her.  Um sich dann daheim relaxt auf die Matte zu hauen. 

Ich bleib im Flur - Filip nach Runde

Nun glaubten meine Tierärztin und ich ja sowieso nie, dass Filips in Rumänien eigens zur EU-Einführung eines ukrainischen verlassenen Hundes gefertigte Papiere z.B. sein wahres Geburtsdatum beinhalten. Aber das ist nicht entscheidend. Entscheidend ist, dass ich als Hundemutti jetzt verstehe, was Filip sagen will!!!  Der taube und blinde Hund - er möchte keinen Urlaub und keinen Hundestrand mehr, er mag auch nicht mehr mit Kumpeline Darja und Frauchen 12 000 Schritte am Tag gehen. Und er mag nicht mehr von sieben wuseligen kleinen Artgenossen umgeben sein. 

Mein kleiner liebenswerter Ukrainer - er ist wohl einfach alt.    


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