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Auf der Jagd

Seit Wochen regnet es: reichlich. Dazu gerade zunehmender Mond. Da kann die Jagd beginnen.  Anfangs gehen das Hundchen und ich nur so schlendernd auf den Waldwegen entlang. Relaxte Spaziergänger  eben. 

Pilzsuche im Wolfsgebiet. Cockerchen Darja "meldet", wenn sie noch deren Gerüche  wahrnimmt..  

Ich - noch ohne Korb - lasse suchend die Augen beidseits des Weges schweifen. Das Cockerchen wiederum prüft mit der Nase Gräser, Zweige und Düfte an den Rändern. Querte etwa gestern einer der hiesigen Wölfe diesen Weg? Dann beben die Nasenflügel der Hündin förmlich, wenn sie die Gerüche analysiert. Dann setzt sie vorsichtig eine Pfote vor die andere, vergewissert sich aber, dass ich noch  immer hübsch in ihrer Nähe bin. Mein Cockermädchen ist nämlich ein kleines Hasenherz. Sie würde ihrem durchaus vorhandenem Jagdtrieb ja gern folgen. Aber nur, wenn ein ambitionierter Artgenosse mit von der Partie ist und dabei den Anführer macht. Ohne mutige Mitjäger setzt Darja weder Waschbär, Marder noch Fuchs und Hasen nach, die bei uns auch im Busch unterwegs sind. Dieses Quentchen Feigheit plus der guten Basiserziehung, es macht mir wiederum meine Jagd leichter: die nach Pilzen.  

Leckere Perlpilze - die nimmt nicht jeder, weil sie so "giftig" aussehen

Tauchen nämlich die ersten essbaren Pilze am Wegesrand auf, ziehe ich als Notbehältnis eine der vielen Hundekacktüten aus einer meiner vielen Taschen und tüte stolz die erste Pilzbeute behelfsmäßig darin ein. Danach stehen im Hausflur Korb und Pilzmesser sowie die Stiefel immer bereit. Die Jagd beginnt.   

Darja ist nicht begeistert, hier den Hintergrund
für einen Champion zu geben. 
 

 


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