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Der Filip, der schafft mich!

Neulich fragte meine Dresdener Hundefreundin Sabine, ob ich die Aufnahme eines blinden und alten ukrainischen Cockers jetzt vielleicht doch bereue. Ich schwöre:  nein!!!! Aber ebenso ehrlich gebe ich kleinlaut zu: das kleine braune Kerlchen prüft mich gerade sehr hart.  Er ist nämlich gar nicht alt, sondern erst 5. und ungeachtet seiner Einschränkungen aktiv.  Eben ein Kerl, mit Macho -Tendenzen.    Die Hundeidylle in der Wohnstube - aber es ist nicht alles Sonnenschein Filip (der rechts auf dem Schaffell) das ist der fast blinde und taube Ukrainer.  In seinen drei Wochen hier hat sich das Kerlchen schon ganz gut mit den neuen Gegebenheiten seines jetzigen Lebens arrangiert. Er nimmt ohne Stürze die draußen-Treppen in unserem Mini-Grundstück. Er wagt es nicht mehr, der Cockerprinzessin Darja nach hastigem Ausschlingen der eigenen Futterschüssel die ihre streitig zu machen. Er lässt sich im Haus mit Handkontaktsteuerung auf seinen Platz schicken oder mittels...

Angekommen in der neuen Heimat

  Das Cockerdoppel im Kofferraum auf dem Weg zur Gassirunde.  "Oh Gott, der arme Hund!!! Was hat der - fast blind und ganz taub -  überhaupt noch an Lebensqualität?" Das fragte dieser Tage eher rethorisch eine hiesige Hundebekannte. Deren kleiner Wuschel kann zwar wunderbar sehen und hören, aber trotzdem nicht ohne Leine laufen. Was also ist hundegerechte Lebensqualität? Das muss wohl jeder von Fall zu Fall, von Hund zu Hund und von Mensch zu Mensch für sich entscheiden. Ich hab halt jetzt diesen  total netten Typen hier mit seinen nur noch drei funktionierenden Sinnen. Mit denen der aber prima im Haus und beim Gassi zurecht kommt. Und einen davon (die Nase) will ich noch bissl fördern. Beim Verstand braucht es keine Nachhilfe. Die brauche eher ich. Wenn es darum geht, das ukrainische Hundchen mit Behinderungen zu erziehen.  Ganz ruhig Kleiner - auch warten will gelernt sein  Denn dieser "arme Hund", der verhält sich nach zehn Tagen in der neuen Heimat gena...

Hund mit Handycaps

Der ukrainische Cocker Filip mit Restsicht auf einem Auge und  wahrscheinlich geplatztem Trommelfell  Also ich sag es ehrlich Leute: einen halbblinden und dazu stocktauben Hund hätte ich mir ganz sicher nicht ins Haus geholt. Aber nun ist Filip da. Und nun bleibt er da. Neben anderen Artgenossen für andere Adoptiveltern ist er über mehrere Tage durch halb Osteuropa transportiert worden. Das ist Geschichte.  Das Filip nicht nur fast blind, sondern auch stocktaub ist, bemerkten Freundin Heidi und ich schon nach der Ankunft. Da pieselte er ungeachtet unserer Aufschreie wie wild  Tischbeine und Schränke in meiner Stube an. Als ihn auch hinter oder neben ihm landende Plasteflaschen als Wurfgeschosse  kalt ließen, schwante mir Schlimmes. Denn eine Reaktion erfolgte erst, als ihm eine Flasche gegen das Hinterteil kullerte. Verflixter Mist!!! Wie kommuniziere ich denn ohne Laute mit einem Tier, das mich nur als großer Schemen wahrnimmt? Heidi googelte wie wild und ...

Ein blinder Cocker kommt

Dieses Foto, es ging mir ins Herz.  (Foto: Shelter Friend Ukraine)  Heute ist der 21. August. Noch sechs Tage. Dann kommt Filip. Blind und nicht mehr jung. Ein Cocker  aus dem ostukrainischen Kriegsgebiet.  Hatte ich in diesem Blog schon mal erwähnt,  dass ich als Oma nach dem Brummelbruno keinen zweiten Hund  mehr will? Und dass ich gegen das Herankarren aller möglichen Hunde aus ganz Europa bin? Was diese Überzeugungen angeht: der kleine Cockermann ist schon auf halber Strecke. Er musste noch Chipen, Impfungen und Quarantäne durchstehen.  Insgesamt liegen 2000 Kilometer zwischen seiner ehemaligen Heimat und mir. Auf den Filip hat mich die Patricia aus der FB-Cocker Spaniel-Gruppe gestupst. Sie hatte Anfang Juli sein  Foto und die Adoptionsbitte eingestellt. Nur ganz kurz, dann wurde es gelöscht. Aber mir reichte schon der allererste Blick auf dieses Kerlchen. Nicht nur, weil ein Tierheim, das sich um hunderte verlassene und verletzte Tiere in ei...

Der Teich vor der Haustür

Dieser Teich ist für mich und Darja ein Lieblingsort                    Nur einen Katzensprung von meinem Dörfchen entfernt liegt diese zauberhafte grüne Oase. Einst als Beregnungsbecken für die Äcker der LPG und keinesfalls zum Baden erbaut, hatten die DDR-Bauern von Anfang an ihre liebe Not, Badelustige aus den umliegenden Dörfern am Plantschen zu hindern. Trotz regelechter Wachdienste blieb das vergebliche Liebesmüh. Das Badevolk war zeitlich flexibel und zahlenmäßig weit überlegen. Schlimmer noch: Den oberen Teich eroberten später Nudisten und Männer, die Männer suchten. Inzwischen hat ihn die Natur zurück erobert. Die Nackten dürfen unten auch nackig sein. Und die Männer auf Männersuche müssen nicht mehr heimlich in Büschen daten.  Ich liebe diesen Teich. Nicht nur, weil bei einmal bis dahin marschieren, umrunden und einmal zurück auf dem Schrittzähler schon das halbe Tagessoll zu sehen ist. Diese Stundenrunde zwischen den Feld...

Zwei Stunden Hundeschule

Ich möchte euch heute von den zwei letzten, aber ewig  nachwirkenden Stunden Hundeschule erzählen. Die habe ich mit Darja besucht. Das Cockerchen  -  2014 als Welpen geholt -  es sollte mein Seniorenbegleiter werden. Und Jahrzehnte nach eigenen Hundesportzeiten und danach so vielen Tierheim- oder irgendwo "übrigen" Hunden wollte ich mit dem Blauschimmelchen alles von Anfang an super richtig machen.    Cockerchen Darja kann auch ohne Leine Enten gucken. Dafür habe ich damals eine ganz lange Liste erstellt:  Links auf dem Zettel stand, was (m)ein Hund können muss und rechts, was er bei mir keinesfalls tun sollte - zum Beispiel Leute, Artgenossen und Katzen hinter dem Zaun oder unterwegs ankeifen. An der Leine ziehen, ungefragt Betten oder Sofas benutzen Auf der anderen Seite wollte ich dem Hundchen neben prompten Hören auf Pfiff und Apportieren noch einiges beibringen. Ich habe die Liste dann abgearbeitet. Darauf standen Dinge wie z.B.:  einen Tiera...

Handys versenken

 In manchen Bereichen bin ich Spitze. Allerdings nicht immer zu eigenem Nutz und Frommen. Nehmen wir nur mal den Bereich der IT-Hardware. Ich hab schon ein Glas Acolon-Traubensaft  über einen fremd benutzten Laptop gekippt. Der daraufhin jegliches Lebenszeichen einstellte. Die Haftpflichtversicherung zahlte, schmiss mich aber danach umgehend raus. Wahrscheinlich bin ich bei denen nun als potentieller Versicherungsbetrüger (zwecks unterstellter Neuanschaffung auf Kosten der Versicherung) lebenslang auf der schwarzen Liste.    Wenn es denn nur Regen gewesen wäre. Foto: pixabay,  Sankowski   Dabei hab doch ich immer den Schaden. Zum Beispiel, wenn ein Handy im wahrsten Sinne des Wortes wieder mal untergeht. Das jüngste Unglück passierte nach der Ankunft bei meiner Freundin Heidi. Erster Gang nach langer Fahrt: schnell aufs stille Örtchen. Danach Begrüßung, Kaffee, Auspacken und so weiter. Aber!!! Wo ist eigentlich das Handy? Google Maps hatte mich do...