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Dieser Teich ist für mich und Darja ein Lieblingsort |
Nur einen Katzensprung von meinem Dörfchen entfernt liegt diese zauberhafte grüne Oase. Einst als Beregnungsbecken für die Äcker der LPG und keinesfalls zum Baden erbaut, hatten die DDR-Bauern von Anfang an ihre liebe Not, Badelustige aus den umliegenden Dörfern am Plantschen zu hindern. Trotz regelechter Wachdienste blieb das vergebliche Liebesmüh. Das Badevolk war zeitlich flexibel und zahlenmäßig weit überlegen. Schlimmer noch: Den oberen Teich eroberten später Nudisten und Männer, die Männer suchten. Inzwischen hat ihn die Natur zurück erobert. Die Nackten dürfen unten auch nackig sein. Und die Männer auf Männersuche müssen nicht mehr heimlich in Büschen daten.
Ich liebe diesen Teich. Nicht nur, weil bei einmal bis dahin marschieren, umrunden und einmal zurück auf dem Schrittzähler schon das halbe Tagessoll zu sehen ist. Diese Stundenrunde zwischen den Feldern und Obstbäumen erfreut auch mein Cockerchen. Mal sind Rehe in Sicht, mal quert ein Mäuschen den Weg, oder der Fuchs ist gerade weg. Und andere Hunde setzen auch andauernd ihre Marker. Einigen begegnen wir immer wieder. Denn zwischen acht und neun Uhr ist der Weg zum unteren Teich eine beliebte Gassirunde für alle Hundeleute, die mit ihrem Liebling nicht nur mal kurz ums Eck dackeln. Derzeit steht (am Teich angekommen) gemeinsames Abkühlen im Wasser auf dem Programm. Keiner zu sehen? Na dann auch ohne Badeanzug. Zum Schwimmen für mich ist das Gewässer einen Tick zu flach, aber man kann ja trotzdem. Braucht mit 70+ dafür auch keine Bnge vor Untergang bei einem Krampf zu haben. Cockerchen Darja hingegen macht es von der Temperatur abgängig, ob sie nur eine kleine "Poolrunde" dreht oder sich zum Apportieren von Wurfringen und Schwimmen bis weit hinaus mit mir ermuntern lässt.
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Darja beim Ringangeln |
Warum ich diese Oase zwischen den Dörfern noch so hoch schätze? Keiner muss dort eine Park- oder Klogebühr bezahlen. Die tipp-topp gepflegten Toiletten stehen allen offen. Ebenso die Sportgeräte und der Spielplatz. Ein Imbiss versorgt in der warmen Jahreszeit die Teichbesucher. Einmal im Monat ruft der Teichverein zum Arbeitseinsatz. Und vom Spielplatz, dem Sand am Kinderstrand und den Liegewiesen wird alles immer wieder wieder schick gemacht. Wer die Teiche im Sommrer besucht, muss allerdings auch mit grüner Kacke klarkommen. Nein, keine Hundehaufen, sondern die von Schwänen. Aber damit kann man doch leben. Oder? Mehrmals jährlich gibt es auch Musik, Kultur und Familienspaß an den Teichen. Dann setze ich mich auch mal nachmittags ins Auto, ziehe ein Los, trinke Kaffee und kaufe ein Brettl am Kuchenrad. Zum persönlichen Glück gehört auch, dass Leute wie der Teichverein u.a. für Leute wie mich solche Oasen erhalten.
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Beim Sommerfest am Teich flitzten auch Motorboote übers Wasser. |
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