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Behindert? Im Urlaub eher die Oma

Ein speziell auf Hundebesitzer eingerichtetes Quartier im sächsischen Erzgebirge hatte ich mir für ein paar Urlaubstage mit den beiden Cockern Darja und Filip ausgesucht. Allerdings stellte sich heraus, dass wir zwei Betreuermenschen uns zum Beispiel mit den Natursteintreppen von der Straße zum Ferienhaus schwerer taten als der taube und blinde Rüde. Der hatte schon nach den ersten Gassisrunden den Bogen mit den Stufen raus und sprang bald im "Blindgalopp" (trotzdem gesichert an der Leine) rauf und runter.   

Frischer Begrüßungsschluck bei Ankunft - für Vierbeiner

Frisch gefüllte Wasserschüsseln zur Begrüßung! Da ging doch der anreisenden Hundemutti sofort das Herz auf. Auch beim geführten Rundgang für uns Zweibeiner - wegen der Hausregeln. Da äugte ich vor allem auf jene Dinge, die das Urlaubsleben für die Hunde schöner machen. Zum Beispiel die wirklich  bombensichere Einzäunung, in Griffhöhe angebrachter Kotkratzer mit Schaufel, Hundeparkplätze an einigen Ecken. Die Hunde, nach ihnen musste man nicht gucken. Denn alles im Pobershauer Domizil war bombensicher eingezäunt.  

Zur großen Urlaubsfreiheit gehörten für die Hunde rund viele Runden ums Haus.  

Filip erschnüffelte sich ohne mich als sorgende Oma hintendran etwas Freiheit. Darja hingegen genoss die Freiheit der Berge mit mir als hechelndem Oldi hintendran. Ich will hier keinesfalls  Schleichwerbung betreiben. Aber es ist wirklich schwer, Quartiere für Urlaub mit Hund, für Urlaub mit mehreren Hunden und erst recht für Urlaub mit einem behinderten Zweithund zu finden. Und dann noch mit nem spitz kalkulierten Rentnerbudget!!  

Wer große Wuffs nach Pobershau mitbringt, kann sie
 auch  in der Finnhütte schlafen lassen. 

Also waren für mich die nicht topmoderne Einrichtung im Haus und die mit vielen Nippes zu voll gestellten Regale eher nachrangig. Es war alles pieksauber, und alles von spannenden Hundebüchern. Spielen und Malzeug auch für Kinder vorhanden. Ach ja, und wer seine Wuffs nicht in den oberen Schlafräumen haben möchte, der macht einfach abends das Absperrgitter rum. Und!!! Selbst meine Kacktüten hab ich wieder mit heim genommen. Denn aller 200 Meter gab es in diesem Erholungsort Tütenspender und Hundeklos. Tolle Wanderwege sowieso. Und dazu super schnellen Handyempfang. Heutzutage auch für Omas wichtig.   
     



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