Immer und überall kann es jedem Hundebesitzer einmal passieren: Da kommt - in diesem Fall quer über ein Feld - ein fremder Hund auf den eigenen Liebling zugesprintet. "Na, hat der etwa böse Absichten?" Spätestens ab einer Entfernung von 10-20 Metern merkt der erfahrene Hundemensch: das anrennende Tier wird nicht von Neugier oder jugendlicher Spiellust getrieben. Denn dann würden sich dessen Körpersprache und Verhalten in Richtung einer Kontaktaufnahme ändern.
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So ein Tier hat die Cockerhündin attackiert. Foto: Pixaby |
Mir und dem Cockerchen Darja passierte es gestern auf hiesiger Stammrunde, dem Kirchsteg zwischen Dittelsdorf und Hirschfelde. In der Ferne spielte auf dem Feld beim Wohngebiet "Nordpol" ein Mann mit einem großen weißen und einem kleinen grauen Hund. Wir waren soooo weit von ihnen weg. Aber offenbar nicht weit genug. Denn der große weiße Hund sprintete los. Vergebens die Rufe seines Herrchens. Er kam näher: 100,50, 30, 20, 10 Meter. Ungebremst. Und ungebremst und ungeachtet meiner hinwegfuchtelnden Brüllerei stürzte sich die - wahrscheinlich amerikanische - Bulldogge auf das Cockerchen und packte es von oben am Genick.
Das Mädchen konnte zwar abtauchen und sich hinter mir verstecken, aber die Angreiferin wollte es weiter wissen. Doch zwischen ihr und meinem Hundchen stand ich. Die Leine als Abwehr- und Schlagwerkzeug schwingend und ja, auch draufschlagend und dabei sowas wie "Mach dich weg du Arsch" brüllend. Vielleicht war es nur eine Minute, die dieser leinenschwingende Kampf für Darja gedauert hat. Mir kam es wie Stunden vor. Die Bulldogge trollte sich schließlich wieder Richtung Herrchen. Und dieser trollte sich - ohne für eine Klärung näher zu kommen - Richtung Neubaublock. Noch immer vor vor Zorn und Aufregung zitternd habe ich dem Mann nachgebrüllt, dass ihm beim nächsten Beißvorfall eine Anzeige und wieder das Einschläfern des Hundes drohen.
Die zu allen freundliche Darja |
Denn schon ein vorheriger Hund genau dieser Rasse und eben dieses Halters musste nach einer bösen Beiß-Attacke auf einen Yorkshire aus meinem Dorf voriges Jahr eingeschläfert werden. Nein, ich bin kein Feind so genannter Kampfhunde!! Aber ich bin inzwischen dafür, dass Hundehalter mit einem "Hundeführerschein" nachweisen müssen, dass sie ihre (und insbesondere solche) Hunde führen und verstehen können.
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