Direkt zum Hauptbereich

Falsch überwiesen

Dieser Tage kam Post von den hiesigen Stadtwerken. Wofür ich ihnen denn bittschön jüngst den knappen Hunderter zugeschickt hätte? Sie könnten diese Euros irgendwie so gar nicht meinen Wasserrechnungen oder Abwasserbeiträgen zuordnen, bitten deshalb um Auskunft. 

Ich folge panisch der Spur des Geldes 

Oh verdammt!!! Hab ich doch tatsächlich meinem hiesigen Wasserlieferer statt dem Ordnungsamt das Bußgeld für eine mit immerhin 45 kmh viel zu flotte Fahrt durch eine (weil übersehene) 30er-Zone geschickt. Aber wenigstens war auf der Überweisung die teure Buße ganz akkurat, sogar mit dem Aktenzeichen gekennzeichnet. Damit der Empfänger die brav gezahlte Strafe des Temposünders ja auch richtig zuordnen kann. Mit diesem Zahlenwerk konnten die Zittauer Stadtwerke freilich nicht nix anfangen. Hatte ich bei der zähneknirschenden Überweisung der Strafe wohl irgendwie auf Vorlagen wie für Schornsteinfeger, Finanzamt und so geguckt. Dann nicht richtig geguckt und zu schnell auf den  Knopf gedrückt. Und schon war das Geld auf einem ganz falschem Weg.  Und dabei steht doch vor jeder Transaktion die Warnung: "Überprüfen sie noch einmal alle Daten". Aber die sind  wie ein 30er Schild, man kann sie schon mal übersehen.   

Es folgte Haareraufen, dann besann ich mich auf altmodische Kommunikation. Klingelte die Stadtwerke an und schüttete am Telefon reuevoll drei Kilo Asche auf mein Haupt. So eine kleine Fehlüberweisung, die kann in Firmen oder Behörden lange umherirren und allerhand Leute schwer beschäftigen, erfuhr ich dabei. Aber die Stadtwerke nahmen die Entschuldigung an. Sie schickten mir das falsche Bußgeld zurück. Auch der Landkreis zeigte sich nach sofortiger Reue großmütig. Die nach acht Wochen immer noch nicht eingetroffene Strafzahlung bei der Bußgeldbehörde? Nein, sie würde nicht zu weiteren Kosten oder Erhöhungen des Strafmaßes führen.   

Inzwischen ist die Buße beglichen. Und ich habe gelernt: 

  • Lieber dreimal nachprüfen und vergleichen, was man auf eine Überweisung schreibt
  • Behörden und Firmen können Nachsicht, wenn man freundlich agiert 
  • Nie mehr schnattere ich unterwegs im Auto ununterbrochen mi der Frau Nachbarin - und übersehe dabei die 30er Zonen 



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Abschied von Filip

Heute möchte ich euch von einem besonderen, einem schwer gehandycapten, aber liebenswerten und bescheidenen Jungen - meinem Filip - erzählen. Einem Hund, der so verdammt wenig Glück in seinem Leben hatte. Einem Cockerchen, an den gestern meine örtlichen Hundefreundinnen bei einem extra Filip-Treff dachten und an den sich übermorgen noch eine liebe Gassifreundin mit mir erinnern will.    Hundefreundin Renate im Sommer 22. Damals haben wir den Filip nach seiner langen Reise aus der Ukraine in der Nähe von Prag abgeholt Ob es da oben wirklich eine Art Paradies und die immergrünen Hundewiese gibt, auf der all unsere lieben Tiere nach ihrem Tod wieder fröhlich und schmerzfrei tollen? Die Vorstellung tröstet zumindest uns, die  "Hinterbliebenen". Ich glaube nicht an ein Hundeparadies. Aber es tröstet, dass dem blinden und tauben Cocker-Spaniel, der seinerzeit  aus einem ukrainischen Tierheim über 2000 Kilometer und mehrere Wochen für ein besseres Leben in Deutsch...

Filip bleibt Zuhause

  Rast beim Hundetreff auf der Bank am Mühlweg. Natürlich  sind nur die Hälfte der Wuffs im Bild.  Heute ist wieder unser Hundetag. Einmal wöchentlich kommen wir - vier Frauchen mit sieben bis acht Hundchen - in unserem oberlausitzer Dörfchen zusammen. Da werden Pflege- und Erziehungstipps und Hundesorgen aller Art ausgetauscht. Weitestgehend außen vor bleiben Politik und Familie. Aber ob z.B. eine heftig angepriesene Kühlmatte was taugt und wie gefährlich Grannen sein können, das wird ganz ausführlich besprochen. Schließlich ist es ein Hundetag - und wir sind Hundefreunde.    Heute bleibt allerdings mein Filip erstmals zu Hause. Der kleine Cocker zeigte schon seit einigen Wochen, dass er lange Runden und Hundetreffs aller Art nicht mehr mag. Er signalisierte es auf typische Cockerart: durch defensivem Widerstand - bummelnd.  Bestimmt dreimal hab ich mir schon einen Tierarztbesuch für den ex-Ukrainer vorgenommen.  Aber sobald ich mit meinem Cockerdoppe...

Behindert? Im Urlaub eher die Oma

Ein speziell auf Hundebesitzer eingerichtetes Quartier im sächsischen Erzgebirge hatte ich mir für ein paar Urlaubstage mit den beiden Cockern Darja und Filip ausgesucht. Allerdings stellte sich heraus, dass wir zwei Betreuermenschen uns zum Beispiel mit den Natursteintreppen von der Straße zum Ferienhaus schwerer taten als der taube und blinde Rüde. Der hatte schon nach den ersten Gassisrunden den Bogen mit den Stufen raus und sprang bald im "Blindgalopp" (trotzdem gesichert an der Leine) rauf und runter.    Frischer Begrüßungsschluck bei Ankunft - für Vierbeiner Frisch gefüllte Wasserschüsseln zur Begrüßung! Da ging doch der anreisenden Hundemutti sofort das Herz auf. Auch beim geführten Rundgang für uns Zweibeiner - wegen der Hausregeln. Da äugte ich vor allem auf jene Dinge, die das Urlaubsleben für die Hunde schöner machen. Zum Beispiel die wirklich  bombensichere Einzäunung, in Griffhöhe angebrachter Kotkratzer mit Schaufel, Hundeparkplätze an einigen Ecken. Di...