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Das Cockerdoppel im Kofferraum auf dem Weg zur Gassirunde. |
"Oh Gott, der arme Hund!!! Was hat der - fast blind und ganz taub - überhaupt noch an Lebensqualität?" Das fragte dieser Tage eher rethorisch eine hiesige Hundebekannte. Deren kleiner Wuschel kann zwar wunderbar sehen und hören, aber trotzdem nicht ohne Leine laufen. Was also ist hundegerechte Lebensqualität? Das muss wohl jeder von Fall zu Fall, von Hund zu Hund und von Mensch zu Mensch für sich entscheiden. Ich hab halt jetzt diesen total netten Typen hier mit seinen nur noch drei funktionierenden Sinnen. Mit denen der aber prima im Haus und beim Gassi zurecht kommt. Und einen davon (die Nase) will ich noch bissl fördern. Beim Verstand braucht es keine Nachhilfe. Die brauche eher ich. Wenn es darum geht, das ukrainische Hundchen mit Behinderungen zu erziehen.
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Ganz ruhig Kleiner - auch warten will gelernt sein |
Denn dieser "arme Hund", der verhält sich nach zehn Tagen in der neuen Heimat genau wie viele andere - nichtbehinderte - Hunde. Er kläfft und tanzt freudig vor der Tür, sobald ihm das Geschirr angelegt ist. Er wütet im Auto herum, wenn er mich mit seinem halben Auge rankommen sieht. Er drängelt - als wild schlingender Schlinger - am Futter die Prinzessin Darja weg. Die dann auch mal ungnädig wird. Zweimal musst ich schon mit dem Reisbesen dazwischen gehen. Und täglich noch mit dem Knie und/oder beiden Armen Filips Drängelei aus dem Tor, vor der Haustür, in das Auto oder aus dem Auto unterbinden. Ohne Worte - denn der Kerl hört ja nix. Dafür mit vollem Körpereinsatz Wahrscheinlich würden den einige moderne Hundetrainer kritisch sehen. Denn wenn die Drängelei nach sanftem Druck nicht aufhört, schubse ich auch mal doller zurück.
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Die fast-Freiheit an leichter Schleppleine. Filip lernt, seine Nase zu benutzen, |
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