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Die gute Kinderstube

M eine und vorherige Generationen kennen diesen Begriff noch. Eine gute Kinderstube. Die  bedeutete nichts anderes, als das sich jemand zu benehmen wusste. Bitte und Danke sagte, alten Leutchen Respekt bezeigte, andere Menschen ausreden ließ, Rücksicht nahm, nicht drängelte und quengelte usw. Eine gute Kinderstube - die hatte man - oder hatte sie eben nicht.  Daran wurden Menschen bis zu meiner Generation noch gemessen. Daran messe ich Oma auch noch ein Stück weit heute Leutchen. Das Wort "Kinderstube" , es war zugleich Synonym für die nach außen hin sichtbaren Ergebnisse häuslicher Erziehung. Einem heutigen Shitstorm im Internet kam es gleich, wenn jemandem nachgesagt wurde, er hätte keine gute Kinderstube.   Treff der Dittelsdorfer Hundefreunde - bei unseren Vierbeinern klappt die gute Kinderstube zwar-  miteinander, aber wehe wenn anderswo oder am Zaun andere Hunde auftauchen.   Heute darf kein Lehrer oder Personalchef mehr ehrlich in eine Bewertun...

Oma kauft anders ein

Die neuen Tiefstpreise 2023- sie sind wahrlich keine Schnäppchen I  hr habt sie ja wohl nicht alle! Ich kaufe doch keinen Kohlkopf  für drei Euro! Und auch keinen XXL-Superpack Zuchtheidelbeeren. Oder fünf Gläser Marmelade zum Preis für drei. Der Einkauf - er gehört mittlerweile zu den letzten großen Aufregern des Oma-Lebens. Gerüstet mit einer über Tage immer wieder ergänzten Einkaufsliste und willens, mich weder von "Schnäppchen" verführen noch von geradezu erpresserischen Preisen für gesundes heimisches Gemüse schocken zu lassen, begebe ich mich einmal wöchentlich in den fernen städtischen Supermarkt.  Und dort gilt es dann! Es gilt, den Spickzettel den aktuellen Gegebenheiten in Bezug aufs eigene Budget anzupassen. Oder die Liste nur halb "abzuarbeiten". Als inzwischen sparfüchsiger aber zeitlich flexibler Kleinstkonsument überlasse ich gern einige Lieblingslebensmittel vorübergehend  anderen Käufern. Jenen zum Beispiel, die keine Zeit haben und die nach oder vo...

Filips neues Leben

Nur ein Liegeplatz vor dem Haus? Dann darf  Darja weich liegen N eulich war ich mit Besuch unterwegs. Wir sind im Zittauer Gebirge mit dem mächtig rüttelnden Gebirgsexpress gefahren und viele Dutzend Stufen vom Berg Oybin nach unten gestakst. Wir erkundeten zwischen hunderten Familien die tolle Kulturinsel Einsiedel , pausierten in Eiscafes und lagerten am Badesee. Immer mit dabei: F ilip. Kaum ein Mensch unterwegs bemerkt seine Einschränkungen. Vor einigen Monaten fühlte ich ständig Erklärungsbedarf. Wenn der Cocker z.B. mit der Nase kurz an fremden Menschen schnüffelte,  und - wenn sie nicht die "Richtigen" waren - weiter nach seinen Leuten suchte. Oder wenn er sich auf unbekannten Wegen im Zickzack zu orientieren suchte. Vor einigen Monaten ging die Welt des Hundchen schon aus den Fugen, sobald das neue Frauchen nur mal kurz in einen Laden verschwand oder ihn gar jemand anderes kurz zum Gassi mitnehmen wollte.  Dann jaulte er zum Gotterbarmen oder er bockte. ...

Ein Lesestall für Dittelsdorf

  Hinter den Garagen am Ende des BHG-Berges wird ein Geheimnis gelüftet. K eine Chance gestern für eine neugierige Hundegassigeherin. Die Frau Zuhl ließ mich nicht unter das Tuch blicken. Erst in einer halben Stunde werde das Geheimnis bei Grillwurst und Bowle gelüftet. Ich schwöre: nicht die angekündigte Wurst sondern ihr Geheimnis hat mich wieder an dieses Stück "Niemandsland" getrieben.  Das Eckchen war übrigens vor ein paar Tagen noch von wirrem Grasgestrüpp überwuchert.  Und die Bank und den runden outdoor-Tisch - das gab es dort auch noch nicht.  Aber jetzt können sich alle Bücherfreunde aus Dittelsdorf und Umgebung dort lesend hinsetzen und nach neuem Lesestoff stöbern.  Ne schicke Seitenwand Hinter diesem Gitter lebt kein Häschen mehr, sondern Bücher    Kunst am Stall - die Leseeule auf der Rückwand Und das sind sie: meine tollen Nachbarn und die Erbauer des Projektes Bücherstall Sie haben massig Gestrüpp entfernt und den alten Kaninchenstall ...

Eine schweinische Angelegenheit

  Wilde Schweine - hier ausgestopft im Museum in Rietschen  Da  stand Ende Juli in der Sächsischen Zeitung: alle Hunde in den Kreisen Bautzen und Görlitz müssen ab sofort und überall draußen angeleint bleiben. So etwa für ein Jahr. Das verfügte das Veterinäramt. Jenes Amt, das in eben der Zeitung auch bekannt gegeben hatte: im Mai sei im Kreisgebiet das letzte verendete wilde Schwein gefunden worden. Gestorben an der Afrikanischen Schweinepest. Gestorben an einer Krankheit, die (bisher) nur für Schweine gefährlich ist, aber keine Haustiere wie Katz und Hund oder gar uns Menschen befällt.   Die Begründung für diese behördliche Verfügung  lautet übrigens sinngemäß: Es könnten ja Hunde in den Wäldern wildern oder weitab von ihren Menschen allein im Busch stöbern gehen und dabei auf ein totes Schwein stoßen. Und die könnten dann das Schweinepestvirus an ihren Pfoten oder so weiter umhertragen.  Wenn die Krähen, die nach Aas Ausschau halten, Zeitung lesen k...

Wenn der Hund verloren ginge

  Im eigenen Grundstück kennt sich Filip aus. Draußen ist die lange Leine seine Orientierung   B in ich aber froh!! Die junge Berner Sennenhündin, die hier in der Gegend ihren Urlaubsbetreuern ausgebüxt war und drei Tage umherirrte - sie ist wieder daheim. Wohlbemerkt wohlbehalten daheim. Das ist so selbstverständlich nicht. Zwar bremsen die meisten Autolenker angesichts kurzzeitig herrenloser Hunde vor ihrer Motorhaube und verständigen schnell soziale Netzwerke und/oder Polizei und Tierschützer, aber wenn so ein Tier die Straßenseite plötzlich wechselt, kann es schon zu spät sein. Es kommt unter die Räder. So geschehen meinem Brummelbruno vor vier Jahren. Nie wieder in meinem restlichen Menschenleben möchte ich einen angefahrenen Hund von der Straße klauben müssen.   Brummelbruno mit Darja - ein Traumteam, aber da Jäger auch manchmal Alptraum  Der Brummelbruno, er hatte alle seine fünf Sinne beisammen. Und war ein großer Jäger. Der neue Zweithund Filip hin...

Darja beim Chiropraktiker

  Die Tierärztin und Chiropraktikerin Kerstin Hansing tastet von Nase bis Zehen alles durch  G ezittert hat mein Cockertier erst, als es auf den Tisch musste. Vorher fand die Hündin das Gehöft in Kottmarsdorf  und die aus dem Haus kommende und sie beobachtende freundliche Frau interessant. Sah es bis dahin doch nach einem schönen Soloausflug aus: Roch außerdem nach Hund und war überall grün. Ich fand die Tierärztin, über die unlängst in der Sächsischen Zeitung zu lesen war, ebenfalls sehr interessant.  Wegen ihrer Zusatzausbildung als Chiropraktiker.  Das sind die Leute, die eventuell verschobene oder blockierte Schnittstellen im Bewegungsapparat orten und vielleicht wieder ins Lot rücken können.  Und bei Darja (9 Jahre) war eben neuerdings nix mehr im Lot. Es tat schon mir weh, ihr morgens beim Aufstehen zuzusehen. Aber Arthrose? So schnell? So krass?  Eine Arthrose-indizierten Schmerztablettenkur und das Zufüttern von Muschelpulver beruhigten nicht ...