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Nutzvolle Tauschgeschäfte!

Beute machen - und Beute verteidigen. Das hat Mutter Natur unseren Hunden in die Gene geschrieben. Als evolutionäres Überlebensrezept. Deshalb geben unsere Lieblinge zwar spielerisch gern mal das  Bällchen ab, aber sie rücken nur ungern Fressbares wieder heraus.      

Möhre - kein Lieblingsleckerle für Darja. Aber mit ihr lässt sich Tauschen üben.  

Das Internet ist voll mit Beschäftigungstipps und "Spielzeugen" für  Vierbeiner.  Spielen und Erziehen lassen sich auch verbinden. Fast jeder von uns spielt z.B. mit seinem Wuff solche Dinge wie Ballwurf und Tauziehen. Also Jagen und Erbeuten. Nun muss Waldi nur noch lernen, die Beute uns -  dem zweibeinigen Chef -  abzugeben. Das ist kein Hexenwerk. Wir müssen nur geschickt in diese Chefrolle wachsen. Am leichtesten geht das natürlich bei Hundekids. 

  • Alle junge Hunde möchten spielen. Sie bringen alles mögliche an und ihr  Spielzeug begeistert zurück - damit sie wieder danach haschen oder darauf herumkauen können. Übung fürs Leben als Beutejäger. Also denkt euch für dieses Spiel ein Tauschwort aus. Wenn das Hundchen ankommt mit seiner "Spielzeugbeute" (damit sein Mensch weiter mitspielt), dann sagt man es. Ich habe "gib ab" gewählt. Dafür gibt es ein verbales "braaav" und ein Leckerchen. Das sollte nie mehr als drei bis viermal am Stück "gespielt" werden. Gibt der Hund seine Beute nicht her, drehen wir schweigend ab und lassen ihn samt seiner "Beute" links liegen. Im Haushalt gibt es anderes zu tun. 
  • In Stufe zwei variieren wir Übungsorte und Beute. Werfen etwa auf der Gassirunde unterwegs etwas fort. Vielleicht schon einen Handschuh, ne Möhre oder einen Dummi mit Futter drinnen. Wenn Hundchen diese Dinge bringt und auf Kommando abgibt, haben wir als Tauschobjekt schon ne leckere Leckerei in der Hand. Und zwar sofort bei Abgabe - Tausch eben. Und wir bestehen jetzt auch auf Herausgabe.   
  • In Stufe drei gibt uns der Hund auf Kommando alles ab, bekommt jetzt aber  seltener und nur noch gelegentlich ein Leckerchen. Immer jedoch darf er ein Lob einstecken. Allerdings sollten wir Leckerchen als Joker immer dabei haben. 
Auf die Art könnt ihr euren Wuff sogar zu einem kleinen Assistenzhund heranziehen, der euch mit Begeisterung und im Tausch gegen Lob oder Hundekeks verschiedene Gegenstände bringt. Einmal gelernt, wird es dem Vierbeiner nämlich immer Spaß machen, etwas zu tauschen. Den größten Nutzen hat diese Übung später für ihn selbst, wenn er unterwegs gefundene Tüten mit  Hühnerknochen oder tote Mäuse an uns abgibt. Und wir dadurch verhindern können, dass er giftige oder schlimme Sachen unterwegs abschluckt.    

Bruno (+) mit einer Geweihstange. Hergeben war schwer.
                                    
Wenn der Tausch fehl schlägt

Welpen lernen diesen Tausch schnell und gern. Für sie ist es anfangs ein Spiel und später eine antrainierte Verhaltensweise. Schwieriger wird es bei Hunden, die nichts abgeben wollen. Je nach Persönlichkeit kann man da auch schon mal die verknotete Socke aus dem Maul holen und dann Lob und Leckerchen geben. Oder man muss erst die Rolle des Dosenöffners neu definieren. Der Hund darf eben nicht gleich über die Schüssel stürzen, sondern muss warten. Es gibt viele kleine Kniffe, aber sie würden den Rahmen dieser Tipps sprengen. 

Bisherige Tipps:  


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