Direkt zum Hauptbereich

Vorsicht Kampfhund!

Na und? Der ist auch nur ein Hund. Und wenn ihr wissen wollt, was für einer, dann schaut vor allem, wer hinten an der Leine, oder - ist meistens noch besser - hinten ganz ohne Leine läuft. Kreischt da Herrchen wild fuchtelnd rum, um seinen  "Herkules" heran zu zitieren, oder schlägt sich mit dem seitwärts in die Büsche, dann könnte das ein Kampfhund sein.  
Das sind doch mal Kampfhunde: oder?
Hier toben der Havannese Elvis und Darja. 

Nein! Kein Kampfhund  nach der beliebig variierenden Rasseliste, sondern einfach nur ein Pöbler, kleiner Keifer oder ein Unsicherer. Ich habe in 50 Jahren mit sehr vielen  eigenen Hunden da draußen nur ganz wenige Kampfhundbesitzer erlebt, die ihre vierbeinigen Muskelpakete als ne Art  Schwanzverlängerung zur Hebung des eigenen Selbstwertgefühls benötigen. Aber dafür viele, die gern auch mal für ihren schmusigen "Kampfhund" paar Kumpels zum Spielen oder für das Üben sozialer Beziehungen gefunden hätten. Durch die öffentliche Meinung und die durch Schreckensmeldungen im Netz geschaffene Angst vor Listenhunden ist das nicht immer ganz leicht.  

Dieser "Kampfhündin" begegneten wir im
Wald. Kurz nach diesem Foto tobten die
beiden Mädels miteinander durch die Kante.


Und heute ist es wieder passiert. Ein muskelbepackter Jungspund von Stafford-Mix kam uns des Weges entgegen. Man sah dem Kerl schon von weitem an der Körperhaltung an, dass der auf Toben, Haschen und fröhliches Juhu aus war. Und sein Frauchen schien offen für Fremdhundebegnungen. Jedenfalls ließen wir nach kurzer Abstimmung die Leinen los.

Noch ist sich Hasenherz Darja nicht sicher, ob sie
mit dem wilden Teenie spielen will. 
    
Und den Brummelbruno interessieren andere Hunde
eh nur am Rande. Fremde Frauchen, die nach Leckerli
in Anoraktaschen aussehen, sind interessanter. 

Unsere zwei Weiber beim "Kampf" um ein Spielzeug.
Sieht für Außenstehende sehr gefährlich aus. 

Also, wenn ihr mal mit einem Mini oder Midi an der Leine einem fröhlich heran springendem größerem "Kampfhund" begegnet. Schreit nicht gleich Zeter und Mordio.  Und vor allem reisst euren Liebling nicht hoch in die eigenen Arme. 

Bleibt statt dessen erst einmal cooooooolllll. Holt tief Luft, und schaut ohne Panik, was euch da überhaupt für ein fremder Hundebesitzer entgegen kommt. Guckt dessen Wuff zu ihm, statt euren Vierbeiner zu fixieren? Hört sein Hund  auf ihn, wenn ein Ruf oder eine  Ansage kommt? Wenn nicht, dann schwenkt gegen einen frei laufenden Hund drohend Leine, Mütze, Handtasche oder was sonst gerade an Mann oder Frau ist.  Und in 99,95 % aller ungewollten Begegnungen wird sich der fremde Hund trollen.   


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Abschied von Filip

Heute möchte ich euch von einem besonderen, einem schwer gehandycapten, aber liebenswerten und bescheidenen Jungen - meinem Filip - erzählen. Einem Hund, der so verdammt wenig Glück in seinem Leben hatte. Einem Cockerchen, an den gestern meine örtlichen Hundefreundinnen bei einem extra Filip-Treff dachten und an den sich übermorgen noch eine liebe Gassifreundin mit mir erinnern will.    Hundefreundin Renate im Sommer 22. Damals haben wir den Filip nach seiner langen Reise aus der Ukraine in der Nähe von Prag abgeholt Ob es da oben wirklich eine Art Paradies und die immergrünen Hundewiese gibt, auf der all unsere lieben Tiere nach ihrem Tod wieder fröhlich und schmerzfrei tollen? Die Vorstellung tröstet zumindest uns, die  "Hinterbliebenen". Ich glaube nicht an ein Hundeparadies. Aber es tröstet, dass dem blinden und tauben Cocker-Spaniel, der seinerzeit  aus einem ukrainischen Tierheim über 2000 Kilometer und mehrere Wochen für ein besseres Leben in Deutsch...

Filip bleibt Zuhause

  Rast beim Hundetreff auf der Bank am Mühlweg. Natürlich  sind nur die Hälfte der Wuffs im Bild.  Heute ist wieder unser Hundetag. Einmal wöchentlich kommen wir - vier Frauchen mit sieben bis acht Hundchen - in unserem oberlausitzer Dörfchen zusammen. Da werden Pflege- und Erziehungstipps und Hundesorgen aller Art ausgetauscht. Weitestgehend außen vor bleiben Politik und Familie. Aber ob z.B. eine heftig angepriesene Kühlmatte was taugt und wie gefährlich Grannen sein können, das wird ganz ausführlich besprochen. Schließlich ist es ein Hundetag - und wir sind Hundefreunde.    Heute bleibt allerdings mein Filip erstmals zu Hause. Der kleine Cocker zeigte schon seit einigen Wochen, dass er lange Runden und Hundetreffs aller Art nicht mehr mag. Er signalisierte es auf typische Cockerart: durch defensivem Widerstand - bummelnd.  Bestimmt dreimal hab ich mir schon einen Tierarztbesuch für den ex-Ukrainer vorgenommen.  Aber sobald ich mit meinem Cockerdoppe...

Behindert? Im Urlaub eher die Oma

Ein speziell auf Hundebesitzer eingerichtetes Quartier im sächsischen Erzgebirge hatte ich mir für ein paar Urlaubstage mit den beiden Cockern Darja und Filip ausgesucht. Allerdings stellte sich heraus, dass wir zwei Betreuermenschen uns zum Beispiel mit den Natursteintreppen von der Straße zum Ferienhaus schwerer taten als der taube und blinde Rüde. Der hatte schon nach den ersten Gassisrunden den Bogen mit den Stufen raus und sprang bald im "Blindgalopp" (trotzdem gesichert an der Leine) rauf und runter.    Frischer Begrüßungsschluck bei Ankunft - für Vierbeiner Frisch gefüllte Wasserschüsseln zur Begrüßung! Da ging doch der anreisenden Hundemutti sofort das Herz auf. Auch beim geführten Rundgang für uns Zweibeiner - wegen der Hausregeln. Da äugte ich vor allem auf jene Dinge, die das Urlaubsleben für die Hunde schöner machen. Zum Beispiel die wirklich  bombensichere Einzäunung, in Griffhöhe angebrachter Kotkratzer mit Schaufel, Hundeparkplätze an einigen Ecken. Di...