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Keine Hunde für alte Leute?

Die Oma mit ihren Cockern am Stausee  Über Diskriminierung aller religiösen und geschlechtlichen Facetten wird derzeit viel geschrieben und gestritten in unserem derzeit ohnehin politisch zerstrittenen Land. Dabei geht völlig unter, dass wir alten Leute ausgegrenzt werden: und zwar als potentielle Hundebesitzer bei Tierheimen und bei manchen "Tierschutz"gruppen. Man darf denen allen zwar bis zum 133. Lebensjahr gern und viele Spenden senden. Aber einen Hund bekommt die Oma hier und da nur bis zu einer gewissen Altersgrenze. Die kann - je nach Ansicht des Tierheimes - bei 65, 70 oder anderen Jahresgrenzen liegen.  Tierschutzgruppen basteln sogar noch viele weitere vorab-Bedingungen von der Art der Geschirre bis zum räumlichen Umfeld, bevor völlig verstörte ex-Straßenhunde in deutsche Wohnzimmer importiert werden.   Wie gut es alten Leuten mit Hunden (und ihren Vierbeinern) wirklich geht, das habe ich für den SZ-Lebensbegleiter mal aufgeschrieben.  Und ich möchte allen übervoll
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Filip der große Pechvogel

Von manchen Menschen heißt es, sie würden andauernd vom Pech verfolgt. Ich habe einen Cocker-Spaniel, der immer wieder mit Volldampf auf alle möglichen Unglücksfälle zusteuert. Und dabei sollte doch vor anderthalb Jahren, als der nette Filip aus der Ukraine kam, für ihn alles besser werden. Aber denkste!!  Filip am Gartentor Jüngste Katastrophe: Neulich abends - gerade hatten Frau Nachbarin und ich unser wöchentliches Senioren Schachmatch beendet - torkelt der Filip plötzlich. Kippte um, stand mühsam auf, sackte wieder zusammen und blieb mit gegrätschten Beinen auf den Dielen liegen. Natürlich sofort ab zum Tierarzt. Einer hatte in  der 12 Kilometer entfernten Stadt so spät noch offen. Dort horchten dann zwei Tierärzte wechselweise an dem Hund herum: Kaum noch hörbarer Herzschlag, Puls um 40. Tasten, messen und rätseln. Schließlich die Frage des Chefs: Nehmen sie Blutdrucksenker? "Ja freilich, schon seit Jahren". Und könnte der Hund eine Tablette gefressen haben? "Eigent

Schach dem Blutdruck

  Donnerstag ist Seniorenschach mit Elke Also meine Frau Nachbarin und ich: Wir treffen uns donnerstags zum Kaffeeklatsch. Meist bei mir. Momentan noch indoor. Dabei tauschen wir Familien- und Dorfneuigkeiten - in unserem Alter aber auch ärztliche Diagnosen - aus. Neuerdings spielen wir. Schach. Gehirnjogging für Oldis nennt das die sonst  kreuzworträtselnde Elke. Zugegeben, wir mussten erst Tante Google fragen, ob der schwarze König oder die schwarze Dame aufs schwarze Feld gehören. Aber dann ging es los mit uns und dem Spiel der Könige. Denksport eben. Sehen wir ganz locker. Mal geht es ganz rabiat zur Sache. Die Königin verloren? Macht nix, nehme ich eben deinen Turm weg. An anderen Donnerstagen brüten wir zwei am runden Tisch gefühlte Ewigkeiten über einem Zug und stecken fest, weil keine von uns nicht mal zu einem Bauernopfer bereit ist. Jeder Schachgroßmeister würde sich ob unserer Spielerei schaudernd die Haare raufen. Aber wir spielen ja nicht für Kasparow. Ab und an wechseln w

Ein alter Mann ist weg

Ein beschaulicher Abend im Februar. Rotierende Blaulichter, Notarztwagen und Sanka. Oberhalb unseres "Partyschuppens". In dem wir hiesigen Hundefreunde uns einmal wöchentlich treffen.  Man sieht ja in solchen Gassen, wenn Notdienste anrücken.  Wir - alle sind bereits Senioren. Die meisten unserer Hunde sind es übrigens auch.  Aber zurück zu dem rotierendem Blaulicht. Bei uns aufm Dorf. Da  fragt man sich eben, ob die Helfer wohl zur Oma K. kommen".  Nein! Die Oma K war es nicht. Den 86-jährigen Heller Maxe haben sie mitgenommen. Wir Hundefreunde sind entsetzt. Der olle Heller Maxe, der hat doch vor einem Jahr noch für die halbe Nachbarschaft den Winterdienst gewuppt. Der ist doch zuvor immer zu einer Freundin ins Vorgebirge marschiert. Der hat mir vor 30 Jahren bei meinem Einzug aufs Dorf noch handwerklich ein super Badfenster gebaut, das übrigens bis heute dicht ist.  Und nun das. Der Dorfklatsch weiß es zu berichten: Maxe ist mit seinen 86 Jahren inzwischen verwirrt. S

Nur nicht drängeln!

Wenn es klingelt an der Tür . .. . .  Man wird ja noch die Postboten anmelden dürfen (mein Duo Darja und Filip)  . . dann - meist schon vor dem Läuten  - springt Cockerine Darja auf. Sie  "vermeldet".  Als immer auf Lob bedachte Musterschülerin verstummt sie aber auf  das "Ruhe"-Kommando augenblicklich und schaltet dann auf heftiges freundliches Schwanzwedeln um. Deshalb Darja bei hiesigen Postboten Firmen ein besonders beliebter Hund. Trotzdem drängelt sie sich manchmal an Tür oder Tor vor. Das passiert, wenn ich zuvor die ersten Anzeichen wie klitzekleines Vorbeischleichen bis an die Tür übersehen habe. Danach wird schon gehüpft, sobald es klingelt. Und wenn ich Mensch dann immer noch nicht gemerkt habe, dass meine Hunde gerade bisherigen Regeln guten Benehmens ändern? Nun, dann werden die Cocker mir sprichwörtlich bald auf der Nase und real Pirouetten "hüpfend" vor mir an der Tür herum springen.   Dabei ist es so einfach, einem Hund Drängeleien vor oder

Oma - umzingelt von KI

Ein  Leben ohne Internet? Selbst für uns Oldis kaum noch denkbar. Ob medizinische Fachbegriffe oder Busfahrplan, Warnungen vor Enkeltricks oder Einkäufe. Wir Senioren hantieren längst im Netz. Oder  benutzen auf Handy oder Tablet jene Plattformen oder Apps, die uns Kinder oder Kindeskinder oder technisch fitte Nachbarn mal hilfreich eingerichtet haben.      Also Videochats und so - das bringen wir Omas ja inzwischen auch   Nun dreht sich die Welt aber schon wieder technisch weiter.  Chat GTP oder andere KI sind gerade angesagt. Ich solle - bietet mir mein Gerät  an - doch dazu einfach auf die Mikro-Taste drücken und könne dann mit der K ünstlichen I ntelligenz schwatzen. Und die dann mit mir - wie die Alexa. Also müsste man nicht mehr mühsam mit stargetrübten Auge auf Tastaturen bei 190% Schriftgröße tippeln, sondern kann dem Handy ansagen, was man so wissen und loswerden will.  Wie ging noch gleich des Goethes Zauberlehrling? "Walle walle, dass zum Zwecke . . "  Irgendwie ha

Nutzvolle Tauschgeschäfte!

Beute machen - und Beute verteidigen. Das hat Mutter Natur unseren Hunden in die Gene geschrieben. Als evolutionäres Überlebensrezept. Deshalb geben unsere Lieblinge zwar spielerisch gern mal das  Bällchen ab, aber sie rücken nur ungern Fressbares wieder heraus.       Möhre - kein Lieblingsleckerle für Darja. Aber mit ihr lässt sich Tauschen üben.   Das Internet ist voll mit Beschäftigungstipps und "Spielzeugen" für  Vierbeiner.  Spielen und Erziehen lassen sich auch verbinden. Fast jeder von uns spielt z.B. mit seinem Wuff solche Dinge wie Ballwurf und Tauziehen. Also Jagen und Erbeuten. Nun muss Waldi nur noch lernen, die Beute uns -  dem zweibeinigen Chef -  abzugeben. Das ist kein Hexenwerk. Wir müssen nur geschickt in diese Chefrolle wachsen. Am leichtesten geht das natürlich bei Hundekids.  Alle junge Hunde möchten spielen. Sie bringen alles mögliche an und ihr  Spielzeug begeistert zurück - damit sie wieder danach haschen oder darauf herumkauen können. Übung fürs Leben