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Warten mit Risiko

 

Das Cockerdoppel wartet vor der Arztpraxis 
Hier sitzen sie und warten ganz brav auf ihr Frauchen: Darja und Filip.  Dieses Bild bzw. der  Facebook-Post vom ruhigen Ausharren auf dem Gelände einer Praxis verursachte bei einigen virtuellen Hundefreunden Sorgenfalten auf der Stirn. Könnte doch der Hund gestohlen werden! Oder von Fremden etwas Falsches vors Maul gehalten bekommen!  Oder . . .Oder . . . Es gibt in Summe so viele Risiken für das Leben unserer Hunde. Schon ein geworfenes Stöckchen oder eine verschluckte Kastanie, eine vergiftete Maus oder ein geklauter und mit Birkenzucker gesüßter Keks, eine ins Auge geratene Dorne am Wegesrand oder eine übers Ohr tief eingewanderte Granne  können schlimme bis tödliche Folgen nach sich ziehen. Ganz zu schweigen von  diversen neuen (aus Tierliebe mit Tieren aus anderen Ländern eingeführten) Parasiten und Infektionskrankheiten. 

Frauchen ist doch nur kurz in der Apotheke.

Also den geliebten Hund lieber rundherum immer nur in warme Watte packen und ihn keine Sekunde mehr unbeaufsichtigt - geschweige denn frei herum laufen lassen? Wahrscheinlich gehöre ich als Oldi zu den Gestrigen oder den ganz Vorgestrigen.  Aber ich finde: Hunde müssen u.a. warten können. Und das bringe ich all meinen Hunden bei. Schritt für Schritt, vom Einfachen zum Schwierigen. Der Mensch muss sich ein Eis, ein Rezept holen oder in die Bank gehen können. Man muss in Gaststätten und Hotels gehen können. Die Hundchen bei Besuchen in Wohnungen von von etepetete-Leuten auf einer Decke platzieren können. Und es wird weder an der Leine unterwegs noch daheim am eigenen Zaun grundsätzlich niemand angepöbelt. Es war sehr schwer und mühsam, das dem 2022 aus der Ukraine geholtem taubblinden Filip beizubringen. Nur mit körperlichem Kontaktsignalen bzw. durch  Darjas Hilfe und Hundefreunde mit regelmäßigen Kontakten zu Artgenossen ist es geschafft. 

Heike holt uns mit drei Wuffs ab 

Und was die Risiken angeht:  Jeder Mensch muss sie für seine Hunde selbst abschätzen. Nach ganz eigener Fasson. Aber je weniger der Mensch seinen Hunden beibringt und ihnen zutraut, umso kleiner ist das Miteinander sobald man den eigenen Bereich verlässt.        

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