Direkt zum Hauptbereich

Eine Schwanengeschichte

 Update am 29. Oktober: 

Gestern  landete ein zweites Schwanenpaar mit vier Teenie-Nachkömmlingen am Teich. Vielleicht wurde deren bisheriges Domizil abgefischt oder - wie der der Hofteich in Burkersdorf mal zur Entschlammung - abgelassen?  Wie auch immer. Familie Schwan verlor die Wohnung und muss nun sehen wo sie bleibt. Die bisherigen Revierinhaber am Teich kreiseln derzeit noch am gegenüberliegendem Ufer. Aber eins steht fest. Es wird Krieg geben.  

Update am 1. November: 

Die bisherigen "Stammschwäne" haben gesiegt. Noch ist das letzte Gefecht nicht vorbei, aber die Eltern der Zugezogenen sind schon weg. Und die Teenies werden über den Teich in die Luft gejagt.  Traurig anzusehen für Tierfreunde. Aber so ist Natur. Der Stärkere bleibt Platzhirsch am Teich.    

  

Die Neuen am Schlegeler Teich. Das wird nicht gut gehen.   
   

Ende Mai waren die fünf noch kleine plüschige  Küken

Wenn Kinder flügge werden. Leider bin ich nie schnell genug, um Momente dieses wichtigen Abschnittes im Schwanenleben festzuhalten. Noch ehe das Handy aus der Gürteltassche genestelt und entsperrt ist, hat die Familie die Startbahn verlassen.  Fast täglich umrunde ich mit den Wuffs für einen seelisch schönen Tagesstart den Schlegeler Teich. Der liegt rund vier Kilometer entfernt und wird von einem Verein fleißiger Ehrenamtler als Naherholungsoase gehegt und gepflegt. Und ungeachtet der Naturbader, Hundespaziergänger oder gelegentlicher Partyveranstalter bezieht immer eine Schwanenfamilie dort bis zum Spätherbst Quartier. Für mehr als ein Paar ist der Teich allerdings zu klein. Und so finden fast in jedem Frühjahr - wenn das Wasser wieder aufgestaut wird - teils dramatische Revierkämpfe statt. Nur das beste Team kann dann Nachwuchs aufziehen. 

  

Hier gab es später noch Krieg, dem die verlassenen Küken zum Opfer fielen.

Dieses Jahr lief alles bestens am unteren Teich. Von den fünf Schwanenkindern blieb keines körperlich zurück und wohl behütet erreichten sie die Herbstmauser und bekamen ihre erste weiße Federn. Seit einer Woche beobachte ich nun ihre neue Herausforderung. Fliegen lernen. Für vorbei kommende Zuschauer eine total spannende Angelegenheit. Schon während der Mauser gab es diverse Trockenübungen. Dann die ersten Starts. Von einem Ende des Teiches bis zur Mitte brauchten alle (einschließlich der Eltern), um so zwei Meter Luft unter den wild und laut schlagenden Flügeln zu gewinnen. Den Rest für die ungeschickte Landung. Erst nach zwei Tagen habe ich bemerkt, dass die Eltern nur so taten, als fiele ihnen der Start sehr schwer. Da ließen sie sich nämlich - und zwar äußerst geschickt - am Kinderstrand wieder ins Wasser gleiten, während das Jungvolk mit endlich mal zehn Metern Flughöhe erst einen großen Kreis mit sehr großen Kurven über angrenzende Felder zog. Wahrscheinlich der erste Alleinflug ohne Fluglehrer. 

Aus diesen "hässlichen Entlein" werden garantiert mal starke Schwäne

    


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Abschied von Filip

Heute möchte ich euch von einem besonderen, einem schwer gehandycapten, aber liebenswerten und bescheidenen Jungen - meinem Filip - erzählen. Einem Hund, der so verdammt wenig Glück in seinem Leben hatte. Einem Cockerchen, an den gestern meine örtlichen Hundefreundinnen bei einem extra Filip-Treff dachten und an den sich übermorgen noch eine liebe Gassifreundin mit mir erinnern will.    Hundefreundin Renate im Sommer 22. Damals haben wir den Filip nach seiner langen Reise aus der Ukraine in der Nähe von Prag abgeholt Ob es da oben wirklich eine Art Paradies und die immergrünen Hundewiese gibt, auf der all unsere lieben Tiere nach ihrem Tod wieder fröhlich und schmerzfrei tollen? Die Vorstellung tröstet zumindest uns, die  "Hinterbliebenen". Ich glaube nicht an ein Hundeparadies. Aber es tröstet, dass dem blinden und tauben Cocker-Spaniel, der seinerzeit  aus einem ukrainischen Tierheim über 2000 Kilometer und mehrere Wochen für ein besseres Leben in Deutsch...

Filip bleibt Zuhause

  Rast beim Hundetreff auf der Bank am Mühlweg. Natürlich  sind nur die Hälfte der Wuffs im Bild.  Heute ist wieder unser Hundetag. Einmal wöchentlich kommen wir - vier Frauchen mit sieben bis acht Hundchen - in unserem oberlausitzer Dörfchen zusammen. Da werden Pflege- und Erziehungstipps und Hundesorgen aller Art ausgetauscht. Weitestgehend außen vor bleiben Politik und Familie. Aber ob z.B. eine heftig angepriesene Kühlmatte was taugt und wie gefährlich Grannen sein können, das wird ganz ausführlich besprochen. Schließlich ist es ein Hundetag - und wir sind Hundefreunde.    Heute bleibt allerdings mein Filip erstmals zu Hause. Der kleine Cocker zeigte schon seit einigen Wochen, dass er lange Runden und Hundetreffs aller Art nicht mehr mag. Er signalisierte es auf typische Cockerart: durch defensivem Widerstand - bummelnd.  Bestimmt dreimal hab ich mir schon einen Tierarztbesuch für den ex-Ukrainer vorgenommen.  Aber sobald ich mit meinem Cockerdoppe...

Behindert? Im Urlaub eher die Oma

Ein speziell auf Hundebesitzer eingerichtetes Quartier im sächsischen Erzgebirge hatte ich mir für ein paar Urlaubstage mit den beiden Cockern Darja und Filip ausgesucht. Allerdings stellte sich heraus, dass wir zwei Betreuermenschen uns zum Beispiel mit den Natursteintreppen von der Straße zum Ferienhaus schwerer taten als der taube und blinde Rüde. Der hatte schon nach den ersten Gassisrunden den Bogen mit den Stufen raus und sprang bald im "Blindgalopp" (trotzdem gesichert an der Leine) rauf und runter.    Frischer Begrüßungsschluck bei Ankunft - für Vierbeiner Frisch gefüllte Wasserschüsseln zur Begrüßung! Da ging doch der anreisenden Hundemutti sofort das Herz auf. Auch beim geführten Rundgang für uns Zweibeiner - wegen der Hausregeln. Da äugte ich vor allem auf jene Dinge, die das Urlaubsleben für die Hunde schöner machen. Zum Beispiel die wirklich  bombensichere Einzäunung, in Griffhöhe angebrachter Kotkratzer mit Schaufel, Hundeparkplätze an einigen Ecken. Di...