Direkt zum Hauptbereich

Unsere tägliche Propaganda . .

 . . . gib uns heute. 

Ein Baum quer über unseren Lebenswegen. Abräumen oder umgehen? 


Ich bin seit Monaten auf medialer Flucht. Auf der Flucht vor Talkshows, in denen einst die Kritiker von Coronamaßnahmen und heute "Putin-Versteher" rund und runter gemacht werden. Auf der Flucht vor ebenfalls gebührenbezahlter Berichterstattung, in der fast unverhüllt Meinungen und Mutmaßungen statt solider Rechercheergebnisse veröffentlicht werden. Propaganda eben. Propaganda ist, wenn man Fake News und Vermutungen ohne es genau zu wissen als Nachrichten in die Welt posaunt und Meinungen als Tatsachen verkauft. Und wer - wie unsere Medien derzeit täglich - als Nachrichtenquellen den oder jenen Geheimdienst, einen hochrangigen Militär oder einen Beamten wahlweise in Selenskis Umfeld oder aus Kreml-Nähe benennt, der ist kein Journalist, sondern nur ein Diener seiner Herren. 

 Beispiele gefällig? Mit denen wir über t-online, web.de,  google, opera u.a. gefüttert werden? 

  •  22.2. sinngemäß lt. Spiegel: Laut dem niederländischen Geheimdienst hat Russland versucht, die Energieversorgung des Landes zu stören. Es gibt Aktivitäten, die auf Vorbereitungen und Störungen hindeuten.      
  • 15.2. Microsoft: Putins Bluthund bedroht Deutschland
  • 9.2. T-online: Erschlagen Wagner Söldner ihre eigenen Kommandeure? Ein brisantes Video soll zeigen . . . 
  • 29.1. taz: mdr-Moderatorin ist die neue Putin-Versteherin
  • 27.1. web.de: Baerbock wurde nach strittiger Aussage (das wir uns im Krieg mit Russland befinden) für russische Propaganda missbraucht.   
Und hier noch ein ganz besonderes Schmankerl von der kriegerisch neuen Informationspolitik: 
  • 15.2. google news: Die russische Führung ist sich nach Einschätzung britischer Geheimdienste vermutlich zunehmender Rüstungsprobleme bewusst. Die Produktion bleibe höchstwahrscheinlich hinter den Erwartungen zurück.

Diese Liste ließe sich täglich fortsetzen. Denn täglich gibt es solche "Nachrichten". Auf dem Dorf bei uns wird das schlicht Buschfunk genannt. Halt das, was man vom Hörensagen oder vom Fenster aus mitbekommt und dann weiter klatscht. Aber wir Dörfler kennen unseren Buschfunk und glauben ihm nicht alles. Und wir alten Ossis hier im Osten, wir können auch noch im Internetzeitalter ganz gut zwischen den Zeilen lesen. Und glauben deshalb nicht alles, was uns an Infos serviert wird. Wir haben in 40 Jahren DDR so eine Art "Propagandometer" entwickelt.  Das klingelt Alarm, wenn zu plump gegen "Feinde" geblasen wird. Es erkennt Kungelei schon, bevor ein Minister in den Job seiner Förderer oder umgekehrt als Waffenlobbyistin groß in der Politik rauskommt. Aber während in der DDR unartige Schreiberlinge tatsächlich ihres Jobs und ihre Kinder des Studiums verlustig gingen (ich war übrigens ein braver Schreiberling), hat jetzt vermeintlich  gar niemand wg. journalistischer Freiheit Nachteile. 

Denn hier steht niemand unter direktem politischem Druck eines bösen Diktators. Nein wir hier sind demokratisch. Wir stehen nur persönlich unter dem Druck z.B. sicherer Jobs und guter Altersversorgung. In der DDR gab es das übrigens auch schon  - da haben wir dazu Vitamin B gesagt. Wir haben mit diesem Vitamin fast alle in fast allen Lebensbereichen gelebt und uns mit den Umständen zu eigenem Nutz und Frommen bestmöglichst arrangiert. 

Deshalb können wir alten Ossis auch noch im Internetzeitalter plumpe Propaganda von Nachrichten unterscheiden.  Noch schlimmer als diese Art Propaganda ist nur noch das Unterschlagen von Fakten und Zusammenhängen. Beispiel die Nordstream-Geschichte. Oder das Nichtvermelden, woher nun künftig das Gas für BASF und das ganze Geld für die Panzer gegen Russland kommt. Oder warum unser polnischen Nachbarn jetzt den großen Ukraine-Krieger geben und uns gegenüber Forderer nach Reparationen sind. Und Schwedt abwürgen. Ihr wisst das nicht? 

Genau das ist doch gewollt. Wie schon bei Corona wird zwar täglich eine das Volk wieder ablenkende oder aufschreckende Sau durchs Dorf getrieben, aber nichts wird dem Volk erklärt. Was ist nur aus der Presse als vierter Gewalt, dem Korrektiv gegen das Vitamin B der Mächtigen und dem Anstand und Anspruch der Journalisten geworden? Reine Marketing-Influencer? Gebührenbezahlte Diener ihrer Herren? 

           

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Rund um den Olbersdorfer See

Nur noch ein paar ausgestellte Baggerschaufeln und Grubenwagen erinnern am Nordufer des Olbersdorfer See an dessen vorheriges Dasein als DDR-Braunkohlentagebau. Und nur noch angestammte Zittauer wissen, dass sich 1999 in der heutigen Gaststätte Captain Hook die Kasse der Landesgartenschau befunden hat. Diese Schau endete zwar mit roten Zahlen, hat aber dazu beigetragen hat, aus der Abraumwüstenei ein Naherholungsgebiet zu schaffen, an dem wir uns bis heute erfreuen und dass ich auch euch Hundeleuten als Urlaubs- oder Ausflugsziel durchaus empfehlen kann. Glasklares Wasser und flache Einstiege. Hier vom "Hundestrand" aus der Blick auf die Stadt Zittau gegenüber..  Mit Hund kann man z.B. prima am Campingplatz oder in einer der umliegenden Ferienwohnungen Urlaub machen und natürlich auch rund um den See marschieren, walken oder radeln. Die kleine Runde in Ufernähe, die ist in anderthalb Stunden bequem geschafft. Größere  und gut ausgeschilderte Touren gibt es ja nach Kond

Filip der große Pechvogel

Von manchen Menschen heißt es, sie würden andauernd vom Pech verfolgt. Ich habe einen Cocker-Spaniel, der immer wieder mit Volldampf auf alle möglichen Unglücksfälle zusteuert. Und dabei sollte doch vor anderthalb Jahren, als der nette Filip aus der Ukraine kam, für ihn alles besser werden. Aber denkste!!  Filip am Gartentor Jüngste Katastrophe: Neulich abends - gerade hatten Frau Nachbarin und ich unser wöchentliches Senioren Schachmatch beendet - torkelt der Filip plötzlich. Kippte um, stand mühsam auf, sackte wieder zusammen und blieb mit gegrätschten Beinen auf den Dielen liegen. Natürlich sofort ab zum Tierarzt. Einer hatte in  der 12 Kilometer entfernten Stadt so spät noch offen. Dort horchten dann zwei Tierärzte wechselweise an dem Hund herum: Kaum noch hörbarer Herzschlag, Puls um 40. Tasten, messen und rätseln. Schließlich die Frage des Chefs: Nehmen sie Blutdrucksenker? "Ja freilich, schon seit Jahren". Und könnte der Hund eine Tablette gefressen haben? "Eigent

Eine etwas andere Urlaubsvorbereitung

D erzeit  sind wunderschöne Bilder  in der fb-Cockergruppe zu sehen. Fröhliche Hunde am Meer, in den Bergen, in Itailien, Kroatien usw. Für die meisten Hunde ist es sowieso selbstverständlich, mit ihrer Familie gemeinsam in den Urlaub zu fahren. Das gilt auch für meine Cockerine Darja. Aber erst jetzt ist klar, das wir auch mit dem neuen Filip reisen werden können. Als das Kerlchen fast blind und taub vor zehn Monaten via Rumänien und Tschechien aus der ostukrainischen Kampfzone kam, da hatte er schon einige Besonderheiten.  Mit Hundefreundin Renate haben wir Filip  irgendwo vor Prag abgeholt.  Filip tigerte etwa eine halbe Stunde vor Futterzeit wie ein Zootier unaufhaltsam kreiselnd zwischen Stube und Flur umher. In fremder Umgebung fand er weder bei Gassi-Gängen noch Besuchen Ruhe. Er wollte nie mehr in  geschlossene Transportboxen klettern. Und lange noch ging seine Welt unter, sobald ich außerhalb des Grundstücks mal nicht mehr da war.  Er brauchte Routinen wie immer gleiche Wege,