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Filip und sein Schutzhelm

Nee oder Frauchen? Was soll das denn?


Einmal täglich - immer ein Minütchen länger - trägt mein ex-Ukrainer jetzt dieses Dings da. Einen Optivizor. Den habe ich als Alternative zu diesem schrecklichen und sperrigen Plastekragen gefunden, der sonst Hunden und Katzen nach Operationen von Tierärzten  als Leck- oder  Kratzschutz "verordnet" wird. Ich fand diese Tröte schon immer Kacke. Und bin dann auch schon mal auf ein "Nackenhörnchen" wie für lange Flüge von Menschen oder einen OP-Body ausgewichen, um meinen Katzen und Hunden die Quälerei zu erleichtern. Inzwischen hat sich die Welt weiter gedreht. Es gibt neue Sachen.  Unter anderem eben so einen Schutzhelm, individuell abgemessen und in Hundekopfform. 

Filip ist zwar bisher alles andere als begeistert, aber im Gegensatz zu dem Cockerchen weiß ich vom polnischen Operateur bereits, dass er ab Ende März das Teil (oder eben ne Tüte) für mindestens zwei Wochen am Stück tragen muss. Damit die teure OP seines linken Auges nicht hinterher durch Schubbern oder Kratzen zunichte wird. Sie muss also sein,  diese Gewöhnung an den komischen Helm. Sie ist umso wichtiger, als sich inzwischen heraus gestellt hat, dass all die teuren Ohrenbehandlungen dem kleinen Jungen sein Gehör doch nicht zurück geben konnten. Manchmal nimmt er zwar lautes Klatschen oder Pfeifen wahr,  kann aber die Geräusche nicht verorten. Dann steht der Kerl in der Landschaft fünf Meter vor uns.  Suchend. Verzweifelt. Orientierungslos. Und mir kommen dabei manchmal die Tränen. 

Aber mit etwas Glück wird es auf seinem
linken Auge bald besser. 

Und danach könnten wir uns wenigstens optisch besser verständigen. Übrigens dann auch Filip mit meiner Erstcockerine Darja, die es natürlich auch schwer hat, mit einem Typen umzugehen, der weder hört noch sieht.  
     


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