Direkt zum Hauptbereich

Auf zu den polnischen Tierärzten

Wie alles begann

Noch vor einem halben Jahr haben meine Hundefreundin Margit und ich beim wöchentlichen Vierbeiner-Treff lauthals Stein und Bein geschworen, niemals nie ohne Notfall unsere beiden jungen und gesunden Hündinnen kastrieren zu lassen.  Aber dann änderten wir notgedrungen doch unsere Meinung. Zu verschiedenen Zeiten und aus verschiedenen Gründen. Ich, nachdem im Herbst lauter große Blutpfützen im Haus glibberten, weil der kastrierte Rüde Bruno und klein Darja während deren Läufigkeit trotzdem ihren Trieben frönten. Margit wiederum hatte ihren "Tierschutzneuling" Pauli unterschätzt. Der Kleine - unbekannter Abstammung und Alters -  hing im Dezember mehrfach auf ihrer Casey fest. Und alle am Tag danach von ihr sofort angerufenen regionalen Tierärzte wollten oder konnten nicht so was wie die Pille oder Spritze danach geben. Zu gefährliche Nebenwirkungen.

 
Pauli baggert  Darja an vergebens, die ist nicht heiß  .

Auf gehts, aber wohin?

Also Kastration. Ohne wenn und aber. Während ich aber längst für Darja einen OP-Termin beim bisherigen Tierarzt vereinbart hatte, ließ sich Margit den polnischen Tierarzt gleich ums Eck empfehlen und nahm auch mutig Kontakt auf. "Nee" dahin wollte ich als Sprachmuffel nicht. Ist Ausland und überhaupt. Um solche Sachen kreisten an mehreren Dienstage dann unsere Kaffeedebatten. Was, wenn es z.B. Komplikationen gibt und man kann sich nicht verständigen. Aber dann entschied mein  Stammtierarzt die Angstdebatte gegen sich. Er verschob am Abend vor der OP den Termin. Und nur deshalb habe ich Margit und ihre Hündin heute mit mir und meiner Hündin zum polnischen Tierarzt hierher http://redvet.pl/ begleitet.  War schon toll, dass es vorher aus Mailanfragen von mir und Anrufen von Margit deutsche Antworten gab. Außerdem ne schöne Webseite.

Im Wartezimmer vor dem Beratungsgespräch.
Margit mit unseren Hündinnen.

Das sind die beiden jungen Tierärzte. (Foto: redvet)
Und wie geht es weiter? 

Wir beiden Frauen hatten uns auf die Expedition nach Bogatynia ganz verschieden vorbereitet. Margit hatte sich eine Übersetzungsapp aufs Smartphone geladen, ich hingegen drei lateinische Fachbegriffe und mir wichtige Frage (wie Narkose und Nachsorge) iin Druckbuchstaben auf einen Zettel notiert. Nächste Woche sind sie dran, unser armen Mädels. Wir Frauchen leiden jetzt schon und mit. Aber die (kostenlose) und ausführliche Beratung von Tierärztin Marta Gornik hat uns dann doch überzeugt. Und während wir über ein "djen dobre" sprachlich nicht hinaus kommen, erklärt uns die junge Frau, wie Narkose, Eingriff und Nachsorge ablaufen und warum es keinen Sinn macht, bei so einem Eingriff die Gebärmutter drin zu lassen.
Auch müssen Hunde aus dieser Praxis nicht mit so einer furchtbaren Halskrause aus Hartplaste raus gehen, den OP-Body gibt es für kleines Geld dazu. Und irgendwann Ende des Monats erzähle ich euch, wie es unseren Mädels danach geht. Denn am 24. sind sie dran.

Die Damen sind froh, dass es wieder heimwärts geht. 

Und wir leisten uns unterwegs noch einen Kaffee.  

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Rund um den Olbersdorfer See

Nur noch ein paar ausgestellte Baggerschaufeln und Grubenwagen erinnern am Nordufer des Olbersdorfer See an dessen vorheriges Dasein als DDR-Braunkohlentagebau. Und nur noch angestammte Zittauer wissen, dass sich 1999 in der heutigen Gaststätte Captain Hook die Kasse der Landesgartenschau befunden hat. Diese Schau endete zwar mit roten Zahlen, hat aber dazu beigetragen hat, aus der Abraumwüstenei ein Naherholungsgebiet zu schaffen, an dem wir uns bis heute erfreuen und dass ich auch euch Hundeleuten als Urlaubs- oder Ausflugsziel durchaus empfehlen kann. Glasklares Wasser und flache Einstiege. Hier vom "Hundestrand" aus der Blick auf die Stadt Zittau gegenüber..  Mit Hund kann man z.B. prima am Campingplatz oder in einer der umliegenden Ferienwohnungen Urlaub machen und natürlich auch rund um den See marschieren, walken oder radeln. Die kleine Runde in Ufernähe, die ist in anderthalb Stunden bequem geschafft. Größere  und gut ausgeschilderte Touren gibt es ja nach Kond

Filip der große Pechvogel

Von manchen Menschen heißt es, sie würden andauernd vom Pech verfolgt. Ich habe einen Cocker-Spaniel, der immer wieder mit Volldampf auf alle möglichen Unglücksfälle zusteuert. Und dabei sollte doch vor anderthalb Jahren, als der nette Filip aus der Ukraine kam, für ihn alles besser werden. Aber denkste!!  Filip am Gartentor Jüngste Katastrophe: Neulich abends - gerade hatten Frau Nachbarin und ich unser wöchentliches Senioren Schachmatch beendet - torkelt der Filip plötzlich. Kippte um, stand mühsam auf, sackte wieder zusammen und blieb mit gegrätschten Beinen auf den Dielen liegen. Natürlich sofort ab zum Tierarzt. Einer hatte in  der 12 Kilometer entfernten Stadt so spät noch offen. Dort horchten dann zwei Tierärzte wechselweise an dem Hund herum: Kaum noch hörbarer Herzschlag, Puls um 40. Tasten, messen und rätseln. Schließlich die Frage des Chefs: Nehmen sie Blutdrucksenker? "Ja freilich, schon seit Jahren". Und könnte der Hund eine Tablette gefressen haben? "Eigent

Eine etwas andere Urlaubsvorbereitung

D erzeit  sind wunderschöne Bilder  in der fb-Cockergruppe zu sehen. Fröhliche Hunde am Meer, in den Bergen, in Itailien, Kroatien usw. Für die meisten Hunde ist es sowieso selbstverständlich, mit ihrer Familie gemeinsam in den Urlaub zu fahren. Das gilt auch für meine Cockerine Darja. Aber erst jetzt ist klar, das wir auch mit dem neuen Filip reisen werden können. Als das Kerlchen fast blind und taub vor zehn Monaten via Rumänien und Tschechien aus der ostukrainischen Kampfzone kam, da hatte er schon einige Besonderheiten.  Mit Hundefreundin Renate haben wir Filip  irgendwo vor Prag abgeholt.  Filip tigerte etwa eine halbe Stunde vor Futterzeit wie ein Zootier unaufhaltsam kreiselnd zwischen Stube und Flur umher. In fremder Umgebung fand er weder bei Gassi-Gängen noch Besuchen Ruhe. Er wollte nie mehr in  geschlossene Transportboxen klettern. Und lange noch ging seine Welt unter, sobald ich außerhalb des Grundstücks mal nicht mehr da war.  Er brauchte Routinen wie immer gleiche Wege,