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Meine neue Butterdose

  Meine neue Butterdose (rechts) ist eine Französin  D  a steht sie nun. Bisher noch unbenutzt - meine neue Butterdose. Sie hat aber das Potential, sich unter die Top 10 meiner Lieblingsdinge einzureihen. Unlängst klagte ich im Oma-Blog, dass mein bisheriges Teil kaputt gegangen und - weil eben ein Lieblingsteil - geklebt und dann weiter verwendet worden ist. Auf die öffentlich gestellte Frage nach möglichem Ersatz schickte unter anderem Susi aus Zittau mehrere lockende Butterdosen-Links.   Donnerwetter!! Da kann man ja verdammt viel Geld ausgeben. Für Sammlerstücke sogar im dreistelligen Bereich. Ich will aber gar nichts für Vitrinen sammeln, sondern die Butterdose täglich auf den Tisch stellen. Beim Kramen in virtuellen "Flohmärkten" sprang das bunt bemalte Teil mit einem komischen Knubbel als Griff und großem Unterteller ins Auge. Kitsch trifft auf praktische Erwartung. Aber es klingelte was innen drinnen. Ich fand diese Dose einfach wie einen Liebesroman aus...

Kein Kredit für Oma

Wenn im Winter so viel Schnee liegt, gehe ich auch mal anderen Banksachen nach.    G ibt es sie, die heimliche Altersdiskriminierung? Man liest ja so allerlei. Zum Beispiel über die in Städten immer schwerere Wohnungssuche für Ältere. Oder über "Zuschläge" bei der Autoversicherung ab 70+. Und stimmt es, dass wir Alten auch keinen Kredit bei der Bank mehr erhalten? An einem  Winterwochenende bin ich dieser Frage mal ganz privat nachgegangen. Es lockte: eine Kreditkarte. Nicht etwa ich suchte sie. Vielmehr klappte die Werbung für die kostenlose Visacard immer auf, wenn man bei einem großen Versandmogul nach Schnäppchen suchte. Wer diese Karte in der Brieftasche hätte, der würde massig Vorteile und Punkte bekommen. Bei jedem Kauf Prozente und diverse andere Vorteile genießen. Die Karte selbst? Der Plastekredit sei mit drei Klicks und nach nur wenigen ausgefüllten Angaben zur Person ganz kinderleicht zu beantragen.   Wie gesagt: es war ein verschneit stürmischer Win...

Meine wachsamen Nachbarn

  Darja (vorn) sorgte für sorgenden Nachbarschaftseinsatz. N eulich bin ich abends mal weggegangen. Zu Freunden. Ohne Hunde. Nur so für ein Stündchen. Aber mein eines Cockerchen fand das schrecklich. Denn abends sitzt ihr Rentner-Frauchen in der Regel im Lesesessel, schaut fern oder telefoniert. Oder Frau Nachbarin kommt zum Schachspielen. Aber sie geht doch abends nicht weg!! Vormittags sind die Cockerchen auf alleinsein konditioniert. Also klagte Darja der Welt lauthals ihr Leid, nachdem ich abends weg war. Sie kletterte erst auf den Sessel, dann auf die Fensterbank und heulte von dort aus jämmerlich und zum Gotterbarmen.  Das wiederum hörte die Katzennachbarin von Gegenüber. Liegt vielleicht die Besitzerin des jaulenden Hundchens hilflos in einer Ecke ihres Hauses? Oder ist das Hundetier anderweitig in Not? Durchs Fenster war in der Dunkelheit nix zu sehen. Also lief die Nachbarin von Gegenüber sorgenvoll zur Nachbarin nebenan mir.  "Wo ist deine Nubbern? Weißt du was?...

Dinge, die wir lieben

Im linken Schrankfach drängeln sich Vasen aller Art. Und doch greife ich immer wieder nur zu dreien von 18. Ähnlich bei den Klamotten. Bestimmte Pullis oder Schals landen wundersamerweise beim Umräumen von Sommer auf Winter spätestens nach der zweiten Wäsche wieder ganz oben im Fach. In bester Sicht- und Greifnähe. Es gibt sie eben, jene Dinge, die wir besonders lieben und ganz klar bevorzugen.     Sichtbar frisch geklebt - meine Lieblingsbutterdose.  Warum? Keine Ahnung. Wäre echt mal ein Thema für Experten. Vielleicht steuert heimlich und wie so oft unser Unterbewusstsein, welche Dinge wir wirklich mögen. Oder unser immer noch ziemlich unerforschtes Bauchgehirn entscheidet über unseren Kopf hinweg nach Bauchgefühl?    Egal: Ich Oma werde das Rätsel um Lieblingsdinge nicht lösen können. Aber von meiner einst auf einem Flohmarkt erstandene Lieblingsbutterdose, da hebe ich jeden Abend den Deckel mit Griff ab und tauche mit dem Messer entzückt ins Innerste e...

Wer ruft mich an?

In der Regel grüße ich am Hörer freundlich und bin immer für einen kurzen Wortwechsel zu haben. Anders ist das, wenn das Telefon auf dem Display keine meiner gespeicherten Nummern anzeigt.  Wenn Unbekannte anklingeln,dann gehen die Nachbarin und ich hörbar auf Distanz  Egal, ob eine  unbekannte Handy- oder 0800-Nummer zu sehen ist:  ich "belle" dann barsch  "wer da?" Und da ich stimmlich tief wie ein Mann ausgestattet bin passiert folgendes: Werbeanrufer und Enkelanruftrickser halten kurz sprachlos inne. Sie müssen umdisponieren. Manche legen auf. Andere fragen, ob sie wirklich die Oma als "Zielperson" ihrer Liste am Hörer haben. Meine immer noch knurrig und misstrauisch gestellte Gegenfrage lautet dann keinesfalls "ja", sondern "warum"? Nun ist der große Unbekannte am anderen Ende der Leitung am Zug. Er muss  rausrücken mit seinem Anliegen. Flötet er mit geschultem Wortschwall sein Werbe- oder Umfrageanliegen in mein Ohr beende ich das...

Wärmende Lichter

  Foto:  Chantelle Thompson   Pixabay A lle Jahre wieder: Kaum liegen die letzten Blätter als Matsch auf dem Weg wird es dunkel. Immer schneller und täglich zeitiger. Jetzt heißt es: depressive Winterstimmungen möglichst gar nicht erst über die eigene Schwelle lassen. Ich krame dann die Teekanne hervor und staube das Duftstöfchen ab. Und jetzt her mit der großen Kiste, in der Fenstersterne und Lichterketten aller Art ihre Sommerruhe hielten. Wie kann man die und vor allem schick um Tannenzweige oder in Glasvasen drapieren. Neue Dekoideen sind gefragt. Damit ist ersten innerlichen Schlechtwettertiefs schon mal Einhalt geboten. Bei mir stehen außerdem dann lauter freundlich flackernde Kerzen herum. Neuerdings allerdings nur noch künstliche – wegen der Hunde. Und mit Timer – wegen der Stromkosten. Sinkt die Stimmung trotzdem in den Keller – das passiert in der Regel Ende November - heißt es, noch stärker gegenhalten. Ich stelle dann eine Schale Nüsse neben den Lesesessel...

Ein trauriger Hundetag

  Die letzte Fahrt unseres kleinen Jacomo Gestern haben wir Jacomo auf seinem letzten Weg begleitet. Wir - das sind vier Hundefreundinnen aus einem Ort in der Oberlausitz (Sachsen). Wir treffen uns schon seit Jahren wöchentlich und zu sehr fröhlichen Gassi-Runden. Mit zuletzt acht Wuffs. Doch nun haben wir einen ganz anderen - und viel zu langen - Hundetag gemeinsam tränenreich durchgestanden. Ohne die bunte vierbeinige Truppe. Nur wir Menschen und der Jaco. Dem immer fröhlich neugierigen und immer freundlichen Westi  ging es plötzlich ganz schlecht. Die bisherigen "Milderungsmedis" gegen seinen Lymphdrüsenkrebs halfen nicht mehr. Und das am Sonntag. Wer hat Bereitschaftsdienst? Wer von uns fährt den Westi und sein völlig fertiges Frauchen zum tierärztlichen Bereitschaftsarzt? Wir wohnen hier in Deutschlands östlichster Provinz. Da kommt nicht mal fix nach Anruf der Tiernotdienst zum Erlösen nach Hause.  Und da war auch der Bereitschaftsarzt gar nicht da. Sondern unterweg...