Direkt zum Hauptbereich

Meine wachsamen Nachbarn

 

Darja (vorn) sorgte für sorgenden Nachbarschaftseinsatz.

Neulich bin ich abends mal weggegangen. Zu Freunden. Ohne Hunde. Nur so für ein Stündchen. Aber mein eines Cockerchen fand das schrecklich. Denn abends sitzt ihr Rentner-Frauchen in der Regel im Lesesessel, schaut fern oder telefoniert. Oder Frau Nachbarin kommt zum Schachspielen. Aber sie geht doch abends nicht weg!! Vormittags sind die Cockerchen auf alleinsein konditioniert. Also klagte Darja der Welt lauthals ihr Leid, nachdem ich abends weg war. Sie kletterte erst auf den Sessel, dann auf die Fensterbank und heulte von dort aus jämmerlich und zum Gotterbarmen. 
Das wiederum hörte die Katzennachbarin von Gegenüber. Liegt vielleicht die Besitzerin des jaulenden Hundchens hilflos in einer Ecke ihres Hauses? Oder ist das Hundetier anderweitig in Not? Durchs Fenster war in der Dunkelheit nix zu sehen. Also lief die Nachbarin von Gegenüber sorgenvoll zur Nachbarin nebenan mir.  "Wo ist deine Nubbern? Weißt du was?"  
Nein, meine Schachpartnerin wusste nichts, hatte aber einen Schlüssel. Mit dessen Hilfe verschafften sich die beiden Frauen Zutritt zum Haus und schauten nach dem Rechten. Ihnen entgegen schwanzwedelte freudig das lauthals jaulende Cockerchen. Unten in der Stube schnarchte der taubblinde Filip. Der sah dabei schon bisschen aus wie ein toter Hund. Aber halt! Er atmete. Also alles gut.     

Schreck für die Nachbarn - ist der Hund tot?

Danach kurzer Blick ins Bad und die obere Etage. Nirgendwo eine Hundebesitzerin in Not. Die kehrte leicht beschwipst wenig später von der kurzen Abendparty heim. Da wartete die Katzennachbarin schon. Man sei ins Haus gegangen. Ach, meine lieben wachsamen Nachbarn: ich bin sehr froh, euch zu haben.    



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Rund um den Olbersdorfer See

Nur noch ein paar ausgestellte Baggerschaufeln und Grubenwagen erinnern am Nordufer des Olbersdorfer See an dessen vorheriges Dasein als DDR-Braunkohlentagebau. Und nur noch angestammte Zittauer wissen, dass sich 1999 in der heutigen Gaststätte Captain Hook die Kasse der Landesgartenschau befunden hat. Diese Schau endete zwar mit roten Zahlen, hat aber dazu beigetragen hat, aus der Abraumwüstenei ein Naherholungsgebiet zu schaffen, an dem wir uns bis heute erfreuen und dass ich auch euch Hundeleuten als Urlaubs- oder Ausflugsziel durchaus empfehlen kann. Glasklares Wasser und flache Einstiege. Hier vom "Hundestrand" aus der Blick auf die Stadt Zittau gegenüber..  Mit Hund kann man z.B. prima am Campingplatz oder in einer der umliegenden Ferienwohnungen Urlaub machen und natürlich auch rund um den See marschieren, walken oder radeln. Die kleine Runde in Ufernähe, die ist in anderthalb Stunden bequem geschafft. Größere  und gut ausgeschilderte Touren gibt es ja nach Kond...

Filip bleibt Zuhause

  Rast beim Hundetreff auf der Bank am Mühlweg. Natürlich  sind nur die Hälfte der Wuffs im Bild.  Heute ist wieder unser Hundetag. Einmal wöchentlich kommen wir - vier Frauchen mit sieben bis acht Hundchen - in unserem oberlausitzer Dörfchen zusammen. Da werden Pflege- und Erziehungstipps und Hundesorgen aller Art ausgetauscht. Weitestgehend außen vor bleiben Politik und Familie. Aber ob z.B. eine heftig angepriesene Kühlmatte was taugt und wie gefährlich Grannen sein können, das wird ganz ausführlich besprochen. Schließlich ist es ein Hundetag - und wir sind Hundefreunde.    Heute bleibt allerdings mein Filip erstmals zu Hause. Der kleine Cocker zeigte schon seit einigen Wochen, dass er lange Runden und Hundetreffs aller Art nicht mehr mag. Er signalisierte es auf typische Cockerart: durch defensivem Widerstand - bummelnd.  Bestimmt dreimal hab ich mir schon einen Tierarztbesuch für den ex-Ukrainer vorgenommen.  Aber sobald ich mit meinem Cockerdoppe...

Filip der große Pechvogel

Von manchen Menschen heißt es, sie würden andauernd vom Pech verfolgt. Ich habe einen Cocker-Spaniel, der immer wieder mit Volldampf auf alle möglichen Unglücksfälle zusteuert. Und dabei sollte doch vor anderthalb Jahren, als der nette Filip aus der Ukraine kam, für ihn alles besser werden. Aber denkste!!  Filip am Gartentor Jüngste Katastrophe: Neulich abends - gerade hatten Frau Nachbarin und ich unser wöchentliches Senioren Schachmatch beendet - torkelt der Filip plötzlich. Kippte um, stand mühsam auf, sackte wieder zusammen und blieb mit gegrätschten Beinen auf den Dielen liegen. Natürlich sofort ab zum Tierarzt. Einer hatte in  der 12 Kilometer entfernten Stadt so spät noch offen. Dort horchten dann zwei Tierärzte wechselweise an dem Hund herum: Kaum noch hörbarer Herzschlag, Puls um 40. Tasten, messen und rätseln. Schließlich die Frage des Chefs: Nehmen sie Blutdrucksenker? "Ja freilich, schon seit Jahren". Und könnte der Hund eine Tablette gefressen haben? "Eigent...