Die letzte Fahrt unseres kleinen Jacomo |
Gestern haben wir Jacomo auf seinem letzten Weg begleitet. Wir - das sind vier Hundefreundinnen aus einem Ort in der Oberlausitz (Sachsen). Wir treffen uns schon seit Jahren wöchentlich und zu sehr fröhlichen Gassi-Runden. Mit zuletzt acht Wuffs. Doch nun haben wir einen ganz anderen - und viel zu langen - Hundetag gemeinsam tränenreich durchgestanden. Ohne die bunte vierbeinige Truppe. Nur wir Menschen und der Jaco. Dem immer fröhlich neugierigen und immer freundlichen Westi ging es plötzlich ganz schlecht. Die bisherigen "Milderungsmedis" gegen seinen Lymphdrüsenkrebs halfen nicht mehr. Und das am Sonntag. Wer hat Bereitschaftsdienst? Wer von uns fährt den Westi und sein völlig fertiges Frauchen zum tierärztlichen Bereitschaftsarzt? Wir wohnen hier in Deutschlands östlichster Provinz. Da kommt nicht mal fix nach Anruf der Tiernotdienst zum Erlösen nach Hause. Und da war auch der Bereitschaftsarzt gar nicht da. Sondern unterwegs bei einem anderen - landwirtschaftlichem - Notfall. Ja, auch eine kalbende Kuh kann dauern. Und alle andern hiesigen TÄ verwiesen völlig berechtigt via Anrufbeantworter auf eben den für Notfälle eingerichteten Bereitschaftsdienst. auch sie wollen, dürfen und müssen mal freie Wochenenden haben.
Uns ließ der Bereitschaftsarzt schließlich wissen, es dauere noch - mindestens ein kleines Stündchen. Wir würden zurückgerufen. Das - und die anschließende Warterei - ist mit einem todkranken Hund schwer auszuhalten.
Meine soziale Darja verabschiedet Jaco freundlich |
Inzwischen waren fast vier Stunden seit dem Hilferuf unserer Hundefreundin vergangen. Ihr fiel es immer schwerer, die Tränen zu verdrücken und ihrem Hundchen ein "wir gehen doch nur impfen" vorzumachen. Auch uns Begleit-Menschen fiel das Warten immer schwerer. Wechselweise haben wir gewettert, geheult und natürlich den kleinen Kerl gekuschelt. Ein halb Dutzend mal hab ich dem Anrufbeantworter der Bereitschaftsärztin etwas erzählt. Wir sind vor der Praxis auf dem Hof herum getrippelt. Dann wieder heimgefahren. Weil es immer noch dauern kann. Inzwischen hechelte der kleine Westi in seiner Tasche.
Der letzte Moment für Jaco, aber sein Frauchen und wir waren dabei. |
Es war ein schwerer Hundetag. Aber auch Zusammenhalt unter Hundeleuten. Bis zum letzten Atemzug alle für den Hund. Das macht den Verlust nicht leichter, aber man ist dann nicht ganz so verloren.
Gute Reise, kleiner Schatz und liebe Grüße an Jacos Frauchen
AntwortenLöschenDanke Doll!
LöschenWir wissen ja alle, dass irgendwann der Tag kommt. Wenn er dann aber da ist, ist es ganz furchtbar. Ich bin sicher, Jaco hatte ein wunderbares Hundeleben, das ist der Trost, der bleibt.Toll, dass ihr ihn und seine Besitzerin begleitet habt.
AntwortenLöschenJa, es ist gut, wenn Hundebesitzer nicht allein in der schwersten Stunde sind. Mögen alle Freunde an der Seite haben.
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