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Wenn der böhmische Wind weht

 
Mein hübsches Dittelsdorf  heute im Wintermantel. 
Mitte März und der Winter ist noch mal kurz zurück. Was man diesem Dorfblick nicht ansieht, das sind die gerade heftig aus Ost heran blasenden Windböen. Dann stehen die auf Westwind ausgerichteten Schneefangzäune entlang der Straßen plötzlich falsch. Im Nu bauen sich von großen Feldern heran gefegte Flocken zu berghohen Wanderdünen auf. Ein paar Zentimeter Schnee bei strammen Ostwind, dann sind hier schon nach wenigen Stunden bestimmte Ortsverbindungsstraßen zugeweht, andere werden vom Wind gefährlichen Eispisten poliert. Selbst der Winterdienst wird zwischen den Orten der Lage kaum noch Herr.

Derzeit ist es wieder mal so eine Ostwindlage. Nun muss ich aber + + + nicht mehr täglich auf die Piste. Früher hielt die oft späte 30-Kilometer-Heimfahrt aus der Stadtredaktion nämlich zuweilen
Überraschungen bereit. Denn wenn in der Dunkelheit der Wind immer noch heftig aus Ost bläst, ergibt das ein Schneegestöber mit null Sicht. Und schlappe fünf Kilometer vor der Heimat kann man dann festfahren (weil zu langsam in eine Wehe gerollt). In einem dieser schlimmeren Fälle habe ich neben Fußmatten sogar die Schonbezüge unter den Rädern des Autos geschreddert, um wieder in Fahrt zu kommen. Ein anderes Winterabenteuer bestand aus Rückwärtsfahrten in Kolonne. Weil es schon auf der großen Bundesstraße stauend stockte, wählte ich eine Abkürzung über Dörfer. War mit dieser Entscheidung nicht allein, sondern konnte mich wenigstens an den Rücklichtern des Vorderautos "festhalten". Bis es vorn vielfach knallrot leuchtete . Vorn ging nix mehr. Und Wenden war in der Gasse zwischen hohen den hohen Wächten auch nicht möglich. Also in Kolonne zwei Kilometer rückwärts. Ein wahrlich unvergessenes Wintererlebnis.


Drei Tage bis zur Mama

Jeder von euch hat ja bestimmt schon mal gefrustet irgendwo im Stau gestanden. Eine meiner Töchter kam sogar mal erst einen Tag nach Weihnachten an, obwohl sie einen Tag vor Weihnachten in Schwaben los gefahren ist. Mit großem Hund, kleinem Kind und wenig Geld an Bord. Das ist dann sehr viel weniger lustig als im Film. Ich will euch jetzt nicht diesen Superstau von 1995 zwischen Bayern und Sachsen schildern. Aber seither sind wir alle bissl stausenibel. Wer auch immer von uns auch nur 100 Kilometer im Auto auf der Autobahn vor sich hat, der führt zwingend mehrere Decken, mindestens einen Liter Wasser nebst Schälchen für Hunde und kleine Fruchtriegel für sich mit. Wir wissen: ein Stau kann uns immer und überall ereilen. Und der kann dauern, bis die Bundeswehr zum räumen oder das THW mit warmen Getränken und Decken kommt. .

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